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  • Stephan Geue

mehr als 1000 Beiträge seit 07.08.2011

1 Beitrag bisher

Der Beitrag sieht nicht nach einem Neuankömmling aus. Aber egal.

"Im Herbst 1939 hatte die Sowjetunion Finnland mit Gebietsforderungen in der Karelischen Landenge konfrontiert und sie mit unabdingbaren Sicherheitsinteressen für die Stadt Leningrad begründet."

Ich habe gelesen, dass den Finnen dafür ungefähr die doppelte Fläche weiter nördlich angeboten wurde. Das heißt nicht, dass die Flächen gleichwertig gewesen wären. Und das heißt auch nicht, dass es unfair seitens der Finnen gewesen wäre, das "Angebot" abzulehnen - was sie letztlich taten.

Das war nicht aus der Luft gegriffen - während der russischen Revolution wurden in Finnland rund 20.000 Menschen, die Sozialisten waren oder für solche gehalten wurden, getötet. Über 10.000 dieser Menschen hatte die rechte finnische Regierung in Konzentrationslagern verhungern lassen.

Was war nicht aus der Luft gegriffen? Die Russen hatten doch in erster Linie Sorge vor Angriffen aus Deutschland. Aber natürlich kann man den Hinweis mit den 20.000 Opfern so deuten, dass die Russen eine Koalition der Finnen mit den Deutschen fürchteten - und so kam es dann ja auch.

Ab 1941 nahm die finnische Armee an der Blockade Leningrads teil, einem der schwersten Kriegsverbrechen des zweiten Weltkriegs, dem rund 1 Mio. sowjetische Zivilisten zum Opfer fielen.

Sehr schlimm, aber die kam ja erst später. Das konnte Stalin also nicht als Rechtfertigung anführen.

In Finnland wurden die Kriegsverbrecher übrigens niemals zur Rechenschaft gezogen.

Darin unterscheiden sich die Finnen kaum von den Nachkriegsdeutschen. Im Grunde ist das ja auch kein Wunder. Wenn nicht die gesamte Nazi-Nomenklatura in den Gulag geschickt wird, stellt sie weiterhin zumindest einen beträchtlichen Teil der staatlichen Kompetenzträger, und sie ändern ja durch eine Niederlage nicht zwangsläufig ihre Ansichten.

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