Stephan Geue schrieb am 30.10.2024 16:35:
Ich kenne die Sanktionsgesetze nicht, muss ich zugeben. Ich hätte erwartet, dass sie sich im Wesentlichen gegen Unternehmen richten, also gegen Geldflüsse, aus denen Russland Gewinne für seinen MIK ziehen kann.
Die Gewinne für den MIK sind eigentlich sowieso egal, denn die machen eh nur Rubelgewinne, und die sind außerhalb von Russland Spielgeld ...
Du redest von den Gewinnen DES MIK, ich von den (Devisen-)Gewinnen, mit denen der MIK am Laufen gehalten wird.
Na ja, der MIK in Russland sieht von den Devisen wahrscheinlich nur durchlaufende Posten, wenn überhaupt. Deviseneinnahmen hat der MIK ja nicht, die verkaufen ja keine Waffen ins Ausland, im Gegenteil.
Auf der Rubelseite läuft es aufs Gleiche hinaus, das sind ja alles Staatsbetriebe.
Relevanter sind die Deviseneinnahmen, die nach Russland fließen, von denen kann es Militärgerät im Ausland kaufen.
Ich weiß schon: Obervolta mit Raketen. Ich glaube, die Amerikaner sind mit der Lageeinschätzung schon weiter als du.
Weiß nicht. Womit sollten sie weiter sein?
Obervolta ist Russland sicherlich nicht, eher Italien. Russland hat ja eigene Industrie, und davon gar nicht wenig.
Man kann das den Muschkoten erzählen, die man hochmotiviert in den Krieg schicken will: "Das wird ganz einfach. Die sind schon so gut wie tot." Aber das ist doch keine vernünftige Basis für eine strategische Planung. Und dass die strategischen Planungen untauglich waren, kriegen wir doch seit der gescheiterten "Frühjahrs"-Offensive 23 vor Augen geführt. Natürlich erfolgt der Vormarsch der Russen nicht so flott, wie die sich das 2022 gedacht haben, aber wenn die Ukrainer selbst von einem "Zusammenbruch der Front" reden - was willst du denn dann wem noch weismachen? Belüg dich wenigstens nicht selbst.
Weiß nicht, wer da wen belügt. Die Ukrainer haben immer wieder Sorge wegen eines möglichen Frontzusammenbruchs, aber wirklich heikel war es zuletzt im Frühsommer, als der US-Nachschub ausgetrocknet war.
Momentan sehe ich nicht mal eine aktuelle Erwähnung. Nur dass die Russen wie gehabt langsam vorrücken.
Die Treiber kriegen jetzt keine Updates im Kernel mehr, damit sinkt mindestens die Treiberqualität ...
Hör mal, du redest mit einem Softwerker. Software gammelt nicht, und Treiber werden nicht schlechter.
Hör mal, du redest mit einem Softwerker.
Software gammelt sehr wohl, sie passt sich nicht von selber einem sich verändernden Umfeld an, und das Umfeld verändert sich sehr wohl.
Auch Treibern widerfährt das, die Hardware wird immer wieder in neuen Variationen gebaut. Gerade in Russland, wo sanktionsbedingt viel improvisiert werden muss, wird das der Fall sein.
Wenn man an funktionierender Software nichts macht, tut sie es bis zum jüngsten Tag. Raketen, die mit solcher Software bislang ihr Ziel trafen, werden, wenn sie nicht vorher abgeschossen werden, auch weiterhin ihre Ziele treffen.
Sicher, wenn die Software und die in den Raketen verbauten Chips noch zusammenpassen.
Das ist nichts sofort Wirksames, aber der Krieg wird ja noch einige Jahre dauern, ...
Das glaubst du echt?
Wenn Russland im heutigen Tempo weiter vorrückt, dauert das noch 10 Jahre.
Da ändern sich die politischen Verhältnisse schneller als der militärische Stand.
Und wo der politische Wille schneller erlahmt, ist absolut nicht voraussehbar. Ich sehe Stresssymptome im Westen, aber noch nichts Entscheidendes, und im Osten weiß man es einfach nicht, das kann absolut stabil oder ganz dicht vor einem Zusammenbruch stehen, wir würden's erst nach dem Knall merken.
Was auch passieren könnte, wäre, dass die EU-Alliierten beschließen, der Sache ein Ende zu machen und so mal eben ihre kompletten Bestände rüberschicken. Mit der Erkenntnis, dass die Waffen jetzt in der Ukraine mehr Nutzen haben als wenn man sie für einen eventuellen späteren Einsatz gegen eine erneute Invasion auf Lager legt. Die langfristigen Kosten einer Aufrüstung zur Abschreckung Russlands sind unangenehm hoch, ein Mehrfaches dessen, was bisher in die Ukraine geflossen ist, und wenn die EU eines kann, dann Belastungen ausrechnen.
... und sollte Russland gewinnen, bleiben die Sanktionen sowieso dauerhaft, das ist dann eine Neuauflage der alten Cocom-Geschichten.
Das mag sein, zumindest, solange die USA hier noch was zu sagen haben. Und das wird sich nicht so bald ändern.
Zum Wiederholten Mal und zum Mitmeißeln: Die Sanktionen und die Ukrainehilfe gehen NICHT auf eine US-Initiative zurück. Die USA mussten zum Jagen getragen werden, da sind Politiker in die USA-gereist, um die Amis zu überzeugen, dass sie der Krieg eben auch was angeht.
Das ist von England und Frankreich ausgegangen, und ziemlich rasch auch Deutschland.
Das ist wirklich auch in Regierungskreisen bekannt, dass Sanktionen Jahre bis zur vollen Wirksamkeit brauchen, das ist bei Linux nicht anders als bei anderen Gütern.
Ach so? Ich hatte den Eindruck, dass wir ziemlich schnell ein Loch im Knie hatten.
Das kam davon, dass Russland die Gasexporte willkürlich und bewusst unvorhersehbar gedrosselt hat.
Die Sanktionen sind nur von den üblichen Betroffenen angegriffen worden. Das sollte man schon auseinanderhalten; wir haben nichts davon, wenn wir den Russlandexporteuren in Deutschland satte Umsätze und Gewinne ermöglichen, und hinterher müssen wir diese Geräte mit noch mehr Geld und Waffen auf dem Schlachtfeld vernichten.
Wertebasiert nennt man das seit einiger Zeit.
Unsinn. Das ist nur ein Sarkasmus.
Oh, ich glaube nicht, dass unsere Außenministerin Sarkasmus besonders gut kann.
Bitte mir nicht das Wort im Mund herumdrehen, das war deine Wortwahl.
Aber du glaubst, dass Torvalds mehr Amerikaner als Finne ist?
Wie kommst du darauf?
"Die deutsche Wikipedia bezeichnet ihn als einen "finnisch-US-amerikanischen Informatiker". Die Fußnote dazu zitiert ihn: "I became a US citizen last week“. Noch Fragen?"
Wie kommst du darauf, DASS ICH DAS GLAUBE?
Du hast die Aussage ohne jede Distanzierung zitiert. Man nennt das ein sich zu eigen machendes Zitat.
Wenn du was Anderes gemeint haben solltest, hättest du das halt ausformulieren sollen.