marasek schrieb am 30.10.2024 12:44:
Guckstu schrieb am 30.10.2024 11:53:
Völlig falsch.
Erstens sind es nicht nur US-Sanktionen, zweitens ist ein erheblicher Anteil der Kernelentwickler außerhalb der USA, besondere Schwergewichte sind EU und Südamerika. Es dürfte auch noch jede Menge chinesische und indische Entwickler geben.Genau aus diesem Grund sollte man sich US-Sanktionen nicht unterordnen, weil die, wie man sieht, ja auch China sanktionieren. In Südamerika waren sie auch schon unterwegs und Indien mag folgen.
Ich würde jetzt nicht zu viel über Zukünftiges spekulieren. Sanktionen gibt es immer mal wieder, aber selten so sehr, dass sie auch Dinge wie Softwarezusammenarbeit betreffen.
VIELLEICHT ändert sich das gerade.
Andererseits: Selbst heute sind nicht Staaten sanktioniert, sondern bestimmte Firmen.
Warum sollte das jetzt anderswo ganze Staaten betreffen? Noch dazu, wo härtere Sanktionen noch nicht mal diskutiert werden?
Ja natürlich. Sie halten ihre Subsystemverantwortlichen aus der Schusslinie von Sanktionen.
So wie jeder Mensch unter dem Zwang handelt, Gesetze einhalten zu müssen.und nicht klug.
Gesetze sind nun mal Gesetze, klug oder nicht spielt da erstmal keine Rolle, die Entwickler müssen sie einhalten.
Wie wollen die USA die Sanktionen an der Stelle bitte durchsetzen?
Die Sanktionen verbieten es, mit bestimmten Personen/Organisationen Geschäfte zu machen. Welche Geschäfte wurden hier gemacht und von wem und fällt der unter US-Jurisdiktion?
Sie verbieten den in den USA ansässigen Entwicklern, Patches von sanktionierten Firmen anzunehmen und in ihre Software einzupflegen.
Im Fall von Linux ist das schon recht deutlich eine Handelsbeziehung.
Dafür muss kein Geld fließen. Bei Software für Drittliga-Fußballspiele würde ich nicht von einer Handelbeziehung ausgehen, sondern von Hobby ;-)
Aber Linux? Das da stecken Sponsoren richtig viel Geld rein, die Gerätetreiber-Entwickler sind fast alle bei Gerätetreiberherstellern angestellt, und damit ist die Sache ganz eindeutig eine Handelsbeziehung.
Es geht eigentlich auch nicht darum, die Entwickler rauszuwerfen, sondern die häufig in den USA ansässigen Subsystem-Maintainer zu schützen, die nehmen ja die Patches entgegen und zeichnen sie auch ab.
Die Rausgeschmissenen können ja übrigens weiterhin Patches einreichen. Wenn sie da über Dritte tun und die Subsystem-Maintainer wissen nichts davon, sind die höchstwahrscheinlich auch nicht für Sanktionsverstöße verantwortlich, wenn sie selber getäuscht wurden.
Wenn die USA da wirklich Zwang ausgeübt haben sollten - was ich nicht glaube - gibt es Gerichte, vor denen man sich wehren kann.
Der Zwang kommt von den Sanktionen und von deren Umsetzung über Gesetze.
Klar kann man klagen, aber wenn die Rechtsabteilung der Linux Foundation nicht klagen will, würde ich das nicht machen wollen.
Und warum sollte sich ein US-Maintainer vor ein US-Gericht begeben, nur um eine Entscheidung anzufechten, die ihn gar nicht persönlich betrifft, zu Sanktionen, mit denen er womöglich sogar einverstanden ist? Ich mein, es ist ja schon bedenklich, wenn ich als Maintainer mithelfe, dass Russland in seinen Drohnen Linux verwenden kann, weil die Gerätetreiber im Linuxkernel sind.