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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: alles Mögliche

Stephan Geue schrieb am 30.10.2024 20:44:

Deviseneinnahmen hat der MIK ja nicht, die verkaufen ja keine Waffen ins Ausland, im Gegenteil...

Der war gut. Ich würde mal in Indien nachfragen, welche Panzermodelle die dort fahren. Oder in der Türkei, die Stress mit den Amis hatten, weil die nicht wollten, dass die russischen S-400 die F-35 ausspionieren. Und so weiter. Also nicht, dass ich es irgendwie toll fände, wenn jemand Waffen verkauft - da bin ich gegen Exporte aus Deutschland, Frankreich, Schweden, den USA usw. wie gegen solche aus Russland, aber so ist es nun mal -, aber ich versuche, beim Aufsammeln von Nachrichten nicht meine Wünsche als Filter vorzuschalten.

Das sind Exporte von früher.
Seit Beginn des Kriegs versucht Russland sogar, das früher exportierte Zeug zurückzukaufen.

Selbst wenn Russland heute noch Militärgüter exportiert, dann importiert es in viel höherem Maße.

Und ich lese immer "Devisen". Die Börse meint, das seien "Guthaben oder Schecks in ausländischer Währung". Das heißt für Russland also Yuan, Rupien, Dollar, Euro, Rial usw.

Richtig.

Für so was gibt es Wechselkurse; nach deren Anwendung hat man Devisen.

Nur, wenn man auch einen Tauschpartner findet.
Das wird für Russland zunehmend schwierig. Sie brauchen Auslandsbanken, die Rubel annehmen und Devisen geben, und die gehen ein steigendes Risiko ein, von Sekundärsanktionen getroffen zu werden, so dass sie Risikoaufschläge verlangen (müssen).

Und da sie von Swift abgeklemmt wurden, fallen Dollar und Euro zum Teil heraus (allerdings weiß ich nicht, wie die Amerikaner die Rohstoffe bezahlen, die sie bis zum heutigen Tag in Russland kaufen, wenn nicht in Dollar).

Sind es nicht sanktionierte Rohstoffe, gehen sie über Banken, die über die Grenze Geschäfte machen. Die gibt es durchaus, nur nehmen die halt Risikoaufschläge, und da immer wieder welche durch Sanktionen wegfallen, braucht es Leute, die neue Zahlungswege erschließen, das kostet alles Geld und kann Zahlungen unplanbar verzögern. Das bedeutet Abwicklungsrisiken, und früher oder später als erwartet verfügbares Geld bedeutet, dass irgendwer Kreditzinsen aufbringen muss. Grad die russische Seite hat mit 21% Leitzins da erhebliche Lasten, die so ein Geschäft völlig kippen lassen können.

Die Ukrainer haben immer wieder Sorge wegen eines möglichen Frontzusammenbruchs, aber wirklich heikel war es zuletzt im Frühsommer, als der US-Nachschub ausgetrocknet war.

Ich habe jüngst zum ersten Mal davon gelesen, und eigentlich verfolge ich die Geschehnisse schon seit längerer Zeit. Aber das sind Sekundärquellen, da ich des Ukrainischen nicht mächtig bin. Und diese Quellen sind nicht als objektiv zu bezeichnen.

Nee, gab's schon früher.
Waren allesamt keine objektiven Quellen. Schon die Primärquellen wären das ukrainische Militär, und auch die Leute im Feld stellen die Lage immer dramatischer dar, als sie ist, weil sie auf bevorzugte Zuteilungen hoffen.
Sehr gut finde ich übrigens die Videos von Perun, der hat eher langfristige Entwicklungen im Auge. Es sind halt Videos, eigentlich dauert es mir immer zu lange, ein Video zu sehen, und Video bedeutet das Abschalten des kritischen Verstands.

Hör mal, du redest mit einem Softwerker.

Diese Erwiderung war zu erwarten. Aber dann sprechen wir ja dieselbe Sprache.

Nach DER Steilvorlage war das ziemlich unumgänglich.

Software gammelt sehr wohl, sie passt sich nicht von selber einem sich verändernden Umfeld an, und das Umfeld verändert sich sehr wohl.

Dies liegt in der Hand desjenigen, der die Hardware bestellt.

Da haben die Russen auch nicht die volle Kontrolle. Die müssen mit den Chips klarkommen, die sie beschaffen oder produzieren können, und das bedeutet Änderungen.

Und erzähle mir nichts von Sicherheit. Den Punkt kannst du abhaken, wenn Leute sich nicht mehr imstande sehen, sich alle zwei, drei Jahre auf eine ziemlich gründlich umgestrickte Umgebung einzustellen. Denen kann man dann nur einen halbwegs gut eingestellten Script-Blocker installieren, damit sie sich nicht zu viel Mist einfangen, und dann sagen: Es ist euer Risiko.

Die spielt schon auch eine Rolle, aber weniger bei Gerätesoftware. Geräte werden üblicherweise eh über gesicherte Verbindungen gesteuert, und sollte eine gegnerische Macht in die russichen Netzwerke eindringen, hat Russland ein VIEL größeres Problem als die aktuellen Verluste.

... die Hardware wird immer wieder in neuen Variationen gebaut. Gerade in Russland, wo sanktionsbedingt viel improvisiert werden muss, wird das der Fall sein.

Das stimmt wahrscheinlich, allerdings würde ich gerade die Entwicklung von Militärtechnik ziemlich konservativ angehen. Da wird Sicherheit zwar völlig anders definiert als z.B. in der Verkehrstechnik, aber eine Atomrakete zum Beispiel soll ja auch nicht im Silo explodieren, bloß weil draußen gerade ein Gewitter tobt.

Besonders Kamikazedrohnen werden mit was auch immer gerade compiliert beschickt.
Und auch Raketen und selbstlenkende Granaten/Bomben enthalten Elektronik, die sind im gleichen Kamikazeszenario.

Du hast etwas mehr Recht bei der Software für Flugzeuge, Hubschrauber, Panzer und Flugabwehr.
Aber auch die werden ständig neu gebaut, und wahrscheinlich nicht mehr mit der gleichen Linux-Version, einfach weil man andere Chips verbauen muss.

Wenn Russland im heutigen Tempo weiter vorrückt, dauert das noch 10 Jahre.

Ich tippe eher auf 100 Jahre oder mehr.

Da kann man nichts einwenden.

Aber entscheidend ist das Wörtchen "wenn". Und wer glaubt, eine realistische Abschätzung der Dauer bis zur Einnahme Kiews basiere auf einer linearen Fortschreibung des bisherigen Fortschritts, der hat m.E. überhaupt keine Ahnung von den Dynamiken eines modernen Krieges.

Nein, das kann ganz schnell in die eine oder andere Richtung umschlagen.
Das ist bei einem Abnutzungskrieg immer so: Sobald eine Seite ihre Verluste nicht mehr ersetzen kann, bricht sie zusammen.

Aber dieser Zusammenhang gilt für beide Seiten.
Russland steht bei weitem nicht so gut da, wie es sich in seiner Propaganda immer darstellt, aber wie schlecht genau, das weiß keiner.

Wenn die Ukraine jetzt 180.000 Soldaten einzieht, heißt das, die Ukraine rechnet mit genügend Waffen, die auch auszustatten. Sobald die Soldaten trainiert und ausgerüstet sind, hat die Ukraine wieder die Möglichkeit, lokale Übermachten aufzubauen, und wenn Russland dagegen keine ebenso trainierten und ausgerüsteten Soldaten hinstellen kann, wird es für Russland ziemlich eng.
Aber das ist eben auch wieder ein "wenn". Wir wissen, dass russische Soldaten sehr verheizt werden, d.h. sie werden weder beim Training noch bei der Ausrüstung eher "dünn drüber" sein, was für die russische Seite vielleicht lokale Invasionen entlang der ganzen Grenze bedeutet, oder plötzliche Angriffe (vielleicht auch Durchbrüche) an der Südfront.

Es hängt natürlich auch daran, dass die Ukraine diese Mobilisierung nicht bloß auf Verdacht durchführt. Bzw. dass der Ukraine versprochene Waffenlieferungen auch eintreffen - alles Faktoren, die wir gar nicht wissen können und wo selbst die Experten oft raten müssen.

Sicher:

Da ändern sich die politischen Verhältnisse schneller als der militärische Stand.

Aber die ändern sich halt nicht besonders gut planbar.

Richtig.

Wenn man allerdings von den in ihrer Dynamik prognostizierbaren Säulen der Kriegsfähigkeit ausgeht - Wirtschaftskraft, Größe der mobilisierbaren Bevölkerung, Innovationsfähigkeit, Rohstoff- und Energiereserven, Kriegsbegeisterung der nicht mobilisierbaren Bevölkerung u.a. -, dann lässt sich feststellen, dann der Krieg so lange geführt werden kann, wie diese Säulen tragfähig sind und dass die Fähigkeit, den Krieg weiterzuführen, nicht unbedingt abnimmt, während diese Säulen immer dünner werden. Das heißt, der Kollaps kommt vermutlich irgendwann schlagartig mit dem Schnittpunkt einer Nulllinie oder günstigstenfalls mit hyperbolischer Annäherung daran. Da kannst du natürlich behaupten, das sei nur eine kühne These. Mag sein.

Nein, so laufen Abnutzungskriege tatsächlich.
Ich glaube nur nicht, dass Russland wirklich so schnell zusammenbricht. Ein Staat in der Defensive kann zusätzliche Ressourcen mobilisieren, Putin könnte den Großen Vaterländischen Krieg ausrufen und doch massenhaft Rekruten einziehen (ich wette, er arbeitet gerade an der dafür nötigen Repression), er könnte sich komplett zum Vasallen Chinas oder gar Nordkoreas machen und plötzlich doch wieder Ressourcen für Krieg haben.

Der 2. WK hatte seinen Wendepunkt im Winter 41/42, dennoch hat es bis Mai 45 gedauert, bis das 3. Reich endgültig geschlagen war, also fast viereinhalb Jahre.
Und momentan ist noch kein Wendepunkt erreicht, obendrein kann Russland sich einfach weigern, den Krieg zu beenden - bis ganz nach Moskau wird es wohl keine Invasion geben, das gibt Moskau jede Menge Möglichkeiten, das noch jahrzehntelang hinauszuzögern.

Deswegen ist es ja so wichtig, das mal ein richtig fettes Rüstungspaket in die Ukraine geht, das die russische Front in einem Schockmoment überrollt. Das geht dann auf die Moral der Generäle, und letztlich wird Putin erst aufgeben, wenn er keinen General mehr hat, der für diesen Krieg noch etwas tun will, vorher wird er nicht akzeptieren, dass er verloren hat.

Ich würde einen erheblichen Betrag darauf verwetten, dass wir im kommenden Jahr entweder das Kriegsende erleben oder nichts mehr erleben.

Das ist eine billige Wette, denn bei "nichts mehr" müsste ja niemand was zahlen.

Aber... nein. Es wird keinen Atomkrieg geben. Russland hätte gleich zu Beginn eine Atombombe auf Kiew werfen und den Krieg sofort gewinnen können, also werden sie es auch jetzt nicht tun. Nicht, solange sich nichts Grundsätzliches ändert.
Selbst als die Russen komplett aus der Nordfront rausgeflogen sind und Putin vor (heute so eingeordneter) nervöser Erschöpfung die Hände gezittert haben, gab es keine Vorbereitungen für einen Nuklearschlag.
Man muss der Ratte einen Ausweg lassen. Aber den hat sie ja schon jetzt, die Ukraine sagt ja, der Krieg sei sofort vorbei, sobald sich die Russen aus der Ukraine zurückziehen. Putin müsste das nur irgendwie seinem Volk als grandiosen Sieg verkaufen. Aber ich denke, Selenski muss dafür nur zurücktreten, dann kann Putin eine erfolgreiche Entnazifizierung verkünden und alles andere wird einfach als "das waren nie unsere Primärziele" dargestellt; Putin kann Propaganda, das wäre problemlos möglich.
Und ich denke, wenn Selenski feststellt, dass das schon der ganze Preis für Frieden ist, wird er annehmen, womöglich sogar freudig.

Was auch passieren könnte, wäre, dass die EU-Alliierten beschließen, der Sache ein Ende zu machen ...

Dieses "Sache" hat einen Durchmesser von 12600 km, richtig?

Du siehst doch selber, dass das gar nicht gemeint war, also dreh mir bitte nicht das Wort im Mund herum.

... und so mal eben ihre kompletten Bestände rüberschicken.

Das denkst du echt? Mensch, komm raus aus deiner Blase! Niemand an den Hebeln, nicht mal die senilen Vertreter, will ein Ende der Menschheit. Und keine Atommacht ist bereit, allein abzutreten, sich alle machen zu lassen, ohne alle anderen mitzunehmen. Und weil das jeder weiß, greift niemand, der noch wenigstens ein paar Tassen im Schrank hat, eine Atommacht frontal an. Nordkorea ist den USA ein echter Dorn im Auge, und vermutlich würde keine nordkoreanische Atomrakete die USA erreichen, da die Luftabwehr der USA vielleicht nicht 1000 russische Atomraketen mitsamt Täuschkörpern abwehren kann, aber doch zumindest den Eindruck vermittelt, dass sie das eventuell könnte. Mit den paar Dingern aus Nordkorea würden sie also sehr wahrscheinlich souverän fertig werden. Trotzdem waren die Amerikaner schon fast überall auf dieser Welt ohne zu fragen, aber in Nordkorea waren sie nicht, seit die dort Atomraketen haben.

Ich meinte nicht die Atomwaffen.
Die konventionellen Arsenale.
Inklusive mehrere 100 Kampfjets, in den EU-Staaten braucht es bei alldem nur Rumpfarmeen - dann muss halt Ersatzbeschaffung gemacht werden, aber die EU-Staaten wissen dann auch ganz genau, WAS sie eigentlich gegen Russland brauchen, und kaufen viel weniger nutzloses Zeug.

Es braucht für einen Sieg über Russland keinen Atomkrieg. Es braucht nur genügend Material, dass die Ukraine die Front mal eben geballt überrollen kann, plus genügend Langreichweitenwaffen, dass die die russische Luftabwehr und die russischen Bahnlinien ausschalten können.
Russland hat dann keinerlei Siegesaussichten mehr.

Die langfristigen Kosten einer Aufrüstung zur Abschreckung Russlands sind unangenehm hoch, ...

"unangenehm"?? Kannst du das mal definieren?

Hab ich doch. 2-4% vom BIP.
Ich rechne mit ungefähr 3%.

Vielleicht kommen wir auch mit weniger aus, aber Militärbeschaffung in Friedenszeiten tendiert zur Ineffizienz, also rechne ich nicht damit.

Und was für eine Abschreckung? Wovor sollen sie zurückschrecken, die Russen? Was sollen sie nicht wagen? Was sollen sie nicht NOCHMAL wagen? Was war bisher irgendwie erträglich, ist es aber künftig nicht mehr?

Putin würde die Grenzstaaten mit militärischem und politischem Druck weichkochen, bis sie "freiwillig" in die russische Hegemonie wechseln.
Mit gekauften Politikern, mit erpressten Politikern, mit Bewaffnung von Aufständischen und Unruhestiftern zur Destabilisierung, mit militärischen Drohungen, die glaubhaft sind, wenn die EU nicht aufrüstet. Sie hat es ja nicht mal in der Ukraine geschafft, Russland aufzuhalten.

Zum Wiederholten Mal und zum Mitmeißeln: Die Sanktionen und die Ukrainehilfe gehen NICHT auf eine US-Initiative zurück.

Aber nicht doch. Weil du es so eindrücklich wiederholst, glaube ich es jetzt. ;-)

Ja dann schau doch in die Berichterstattung.
Kam nie groß raus, wurde aber berichtet.

Die USA mussten zum Jagen getragen werden, ...

Der ist gut! Tauben, wohin das Auge blickt.

Nö, die haben gemeint, das ist ein innereuropäisches Problem.

Das ist von England und Frankreich ausgegangen, und ziemlich rasch auch Deutschland.

Ich wusste nicht, dass Toria Engländerin ist. Sie mag ja einen polnischen Ehemann haben, aber Europäerin ist sie noch weniger als Venus-Bewohnerin. Nur weil jemand Kekse auf dem Maidan verteilt, ist er (sie) es jedenfalls nicht.

Und wer zum Teufel ist Toria?
Meinst du die Nuland? Die trifft keine Entscheidungen wie "wir unterstützen" oder "wir unterstützen nicht", auch wenn sie bei taktischen Sachen sicherlich stark involviert ist.
Vielleicht war sie auch unterstützend dabei, als die Europäer wegen der Ukraineunterstützung angeklopft haben, aber nicht sie hat das entschieden, sondern Biden.

Ich hatte den Eindruck, dass wir ziemlich schnell ein Loch im Knie hatten.

Das kam davon, dass Russland die Gasexporte willkürlich und bewusst unvorhersehbar gedrosselt hat.

Das hatten wir schon zu einem anderen Beitrag ausdiskutiert. Aus meiner Sicht eine - freundlich formuliert - Legende.

Da hat deine Einschätzung bei mir dann keinen Eindruck hinterlassen.

... wir haben nichts davon, wenn wir den Russlandexporteuren in Deutschland satte Umsätze und Gewinne ermöglichen, und hinterher müssen wir diese Geräte mit noch mehr Geld und Waffen auf dem Schlachtfeld vernichten.

Obstexporte = Geräte???

Ich glaube, Obst nach Russland zu verkaufen ist gar nicht sanktioniert.
Außer natürlich, das kommt als Nebeneffekt von Sanktionen heraus, weil man eigentlich was Anderes verhindern will.
Oder die Sanktionen sind als Reaktion auf EU-Sanktionen VON RUSSLAND aufgesetzt worden. Die Russen haben z.B. einige französische Luxusgüter sanktioniert.

Jedenfalls haben die Obstbauern wohl nicht genug Einfluss, dass man sich wegen denen das Risiko von Schmuggel einhandeln will.
Oder die Obstbauern haben kein großes Interesse mehr an Lieferungen nach Russland. Was will man mit einem Staat handeln, der nur mit Rubeln zahlen will, die man im Westen gar nicht ausgeben kann.

Du hast die Aussage ohne jede Distanzierung zitiert. Man nennt das ein sich zu eigen machendes Zitat.

Ich glaube, DU nennst das so. Es ist mir das Allerneueste, dass man mit der Nennung eines Zitats sich die Aussage des Zitats automatisch zu eigen macht.

Wenn man keinerlei Distanz erkennen lässt?
Dann tut man das. Ging ein paarmal durch die Presse, weil es da um Sachen wie Linksetzung und dergleichen ging, aber auch vorher gab es das. Es gibt auch einige Berichte über Fälle, wo es nicht um so harmloses Zeug wie deine Äußerung ging, sondern um Fälle, wo jemand eine Beleidigung als bloßes Zitat veröffentlicht hatte und dann der Richter sagte: Wenn du das so kommentarlos ohne Einordnung zitierst, hat du dir das Zitat zu eigen gemacht und wirst behandelt, als hättest du das im Original so behauptet.

Die Abhilfe ist wirklich ganz einfach: Schreib einfach dazu, in welchem Sinne du zitierst.

Sonst setzt du dich obendrein dem unschönen Verdacht aus, dein Gegenüber raten zu lassen, wie du das eigentlich gemeint hast, was eine beliebte Rhetoriktaktik ist, um einen Gegner aufs Glatteis zu führen - tu das nicht, man spricht dir das Interesse an einer ernsthaften Diskussion ab und behandelt dich wie einen Troll, der du in dem Moment auch tatsächlich bist.

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