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  • bcpmoon

369 Beiträge seit 21.07.2001

Einen hab ich noch

Gotan schrieb am 27. März 2002 11:35

> bcpmoon schrieb am 27. März 2002 10:25

> > Die alternative zum professionellen Krieg wären z. B. die guten
> > alten marodierenden Landsknechtheere (in letzter Zeit gern
> genommen
> > in afrikanischen Kriegen)

> Demjenigen, der da erschossen wird ist es herzlich egal, ob
> von Landsknechten oder von "Profis", und Verluste in der 
> Zivilbevoelkerung gibt es immer noch. 

Aber ich vermute, dass die Verluste in der Zivilbevölkerung geringer
ausfallen, wenn es keine Amateure sind, die töten.

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> > oder ideologisch geführte Kriege (wohlgemerkt spreche ich hier
> > von den Soldaten, nicht von der obersten Führung).

> Achso, die Fuehrung darf sich Ideologie leisten, aber der Soldat,
> der sein Leben riskiert soll gefaelligst keine Fragen stellen und
> seinen "Job" machen.

Ich habe mich leider unklar ausgedrückt: Die Führung wird immer eine
Ideologie vertreten, um Kriegsziele gegenüber der Bevölkerung
durchzusetzen. Aber ich meine damit auch Propaganda. Der Soldat soll in
der Tat seinen Job machen (ohne Anführungszeichen; es gehört zu den
ungelösten Fragen, wie man diesen Job vor sich selbst rechtfertigt),
auch Fragen stellen (die er für sich hoffentlich VOR der Berufswahl
beantwortet hat), aber ich habe Angst vor denen, die sich auf der Seite
der Guten wähnen, denn die Töten ohne Mitleid.

<snip>

> Und wer legt die militaerischen Ziele fest? Die Fuehrung,
> die die Welt verbessern will. Im Falle des Afghanistankrieges
> bedeutet eine bessere Welt eine in der man eine Oel-pipeline
> quer durch Afghanistan verlegen kann.
>

Ich finde, man muss klein anfangen: Solange die Menschen eigennützig,
verlogen und schlecht sind, werden höchst fragwürdige Ziele auch mit
militärischen Mitteln verfolgt werden. Wenn das schon nicht immer zu
verhindern ist, dann wenigstens mit möglichst wenigen Opfern.

> > Noch einmal: Wenn schon Krieg geführt wird, welche Regeln gibt
> es?

> Hinterher gelten immer die Regeln der Sieger, das ist ohnehin klar.
> Ansonsten gibt es recht wenige Regeln, jeder tut das, was er fuer
> noetig haelt, und wird sich kaum vom Gegner oder sonst wem die
> Regeln vorschreiben lassen. 

Das ist aber nicht richtig, schliesslich gibt es die Haager
Landkriegsordnung o.ä., weil man gesehen hat, dass es eben nicht ganz
ohne Regeln geht.

>Die USA erwaegen inzwischen sogar den
> Einsatz von Atomwaffen in taktischen Situationen. 

Müssen Sie auch. Ist vernünftig. Bevor ich geschlagen werde, hier die
Begründung: Abschreckung funktioniert NUR, wenn man glaubhaft macht,
dass man die Waffen auch einsetzen wird. Also muss man den Einsatz auch
vorbereiten und vor allem diese Planungen herausposaunen, sonst  wirkt
es nicht. Dämliches Prinzip, aber hat wenigstens den Krieg zwischen
Ost/West nicht heiss werden lassen. 

Gruss, H



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