Gotan schrieb am 27. März 2002 14:26
> Aber das tun die Amerikaner doch gerade! Niemand zaehlt die
> toten Zivilisten in Afghanistan,
Stimmt nicht, auf der ganzen Welt wird eifrigst jeder Tote gezaehlt.
Telepolis lesen, dann wuesstest du das.
> denn es ist ja der Kampf der
> Guten USA gegen die boesen Terroristen. Und ich glaube wirklich
> nicht, dass ein Amerikanischer Offizier, der von daheim
> irgendwelche
> Drohnen umherdirigiert, oder ueber Funk Soldaten herumbeordert
> besonderes Mitleid empfindet. Der ist es aber, der letztlich am
> Abzug sitzt, denn er entscheidet ja nun, wer beschossen wird und
> wer nicht, nachdem die "Professionellen Soldaten" stur ihren
> Befehlen folgen.
Bisher haben die Offiziere auch schon immer von daheim aus
herumbeordert, etc. daran hat sich einfach nur nichts geaendert.
Was sich aber geaendert hat, ist die Aufklaerung.
Wenn ich weiss wo der Gegner sitzt, brauche ich mich nicht lange mit
der Zivilbevoelkerung auseinandersetzen (Im 2. WK wurden z.B. ganze
Staedte ohne militaerische Bedeutung praktisch dem Erdboden gleich
gemacht, und das absichtlich).
> Und wenn der Gegener als "militaerisches Ziel" bezeichnet wird
> zeugt das auch nicht gerade von Mitleid.
Das haben Kriege so an sich.
Oder hatte man damals im deutschen Reich Mitleid mit den
Untermenschen/Kommunisten/...?
> Aber indem man eine Befehlsgehorsame Kriegsmaschinerie schafft
> gibt man doch gerade einigen wenigen dieser verlogenen und
> schlechten Menschen (und vermutlich mit die verlogensten und
> schlechtesten, sonst waeren sie nicht dahin gekommen, wo sie sind)
> die Mittel in die Hand, bei der Verfolgung ihrer Ziele moeglichst
> viele Opfer zu produzieren.
Kann ich nicht nachvollziehen.
Schliesslich sind gerade Buergerkriege (ohne "befehlsgehorsame
Kriegsmaschinerie") die grausamsten Kriege mit den meisten zivilen
Opfern.
Und die zivilen Opfer sind bei "Hi-Tech"-Kriegen niedriger wie bei
anderen vergleichbaren Kriegen.
> Und wenn den USA nich passt, was in derartigen Regeln ueber die
> Behandlung von Kriegsgefangenen steht, dann halten sie sich eben
> nicht dran. Tolle Regel.
Immer noch wesentlich besser als gar keine.
Aber was will man dagegen tun? Einen neuen Krieg anzetteln, wenn der
Sieger sich nicht an die "Regeln" haelt?
Wenn sich jemand nicht an die Regeln haelt, muss er lediglich damit
rechnen, dass sich spaeter andere Gegner auch nicht daran halten und
man sich "unbeliebt" macht.
Eine Alternative waeren wirtschaftliche Konsequenzen, aber damit wuerde
man nicht nur den Regelbrecher schaedigen, sondern auch sich selbst
(abgesehen davon, dass damit neue Konflikte heraufbeschworen werden
koennten).
> Du hast da ein bisschen was ausgelassen: Die Abschreckung soll
> naemlich nich bewirken, dass der Gegner keinen Krieg anzettelt
> (irgendwer wird das sowieso schon tun) sondern, dass der Gegner
> keine Massenvernichtungswaffen einsetzt.
Vermieden wird der Einsatz von Massenvernichtungswaffen, das Anzetteln
von Kriegen UND die Eskalation von Kriegen. Oder wer greift denn ein
Land an, dass er sowieso nicht erobern kann?
Hat natuerlich den Nachteil, dass evtl. bestehende Konflikte lange am
koecheln gehalten (Aber das war bisher auch nicht viel anders) und
Stellvertreterkriege gefuehrt werden (das ist allerdings neu).
> Durch die Vorbereitung taktischer Atomwaffen wird die Hemmschwelle
> gesenkt, Atomwaffen einzusetzen und damit einen atomaren
> Gegenschlag
> zu provozieren. Es wird mal wieder die Grenze der Waffen, die
> in Kriegen einsetzbar sind, verschoben.
Provoziert man einen solchen Gegenschlag, hat man schon verloren.
Daran hat sich nichts geaendert.
> Aber vielleicht kapierst du's ja, wenn die Amis in einem der
> naechsten Konflikte solch eine Waffe einsetzen.
Ja, wenn.
Wenn nicht, ist es ein grosses Glueck diese Waffen (zur Abschreckung)
entwickelt zu haben.
Oder war es bei den bisher entwickelten Atombomben anders?
> Aber das tun die Amerikaner doch gerade! Niemand zaehlt die
> toten Zivilisten in Afghanistan,
Stimmt nicht, auf der ganzen Welt wird eifrigst jeder Tote gezaehlt.
Telepolis lesen, dann wuesstest du das.
> denn es ist ja der Kampf der
> Guten USA gegen die boesen Terroristen. Und ich glaube wirklich
> nicht, dass ein Amerikanischer Offizier, der von daheim
> irgendwelche
> Drohnen umherdirigiert, oder ueber Funk Soldaten herumbeordert
> besonderes Mitleid empfindet. Der ist es aber, der letztlich am
> Abzug sitzt, denn er entscheidet ja nun, wer beschossen wird und
> wer nicht, nachdem die "Professionellen Soldaten" stur ihren
> Befehlen folgen.
Bisher haben die Offiziere auch schon immer von daheim aus
herumbeordert, etc. daran hat sich einfach nur nichts geaendert.
Was sich aber geaendert hat, ist die Aufklaerung.
Wenn ich weiss wo der Gegner sitzt, brauche ich mich nicht lange mit
der Zivilbevoelkerung auseinandersetzen (Im 2. WK wurden z.B. ganze
Staedte ohne militaerische Bedeutung praktisch dem Erdboden gleich
gemacht, und das absichtlich).
> Und wenn der Gegener als "militaerisches Ziel" bezeichnet wird
> zeugt das auch nicht gerade von Mitleid.
Das haben Kriege so an sich.
Oder hatte man damals im deutschen Reich Mitleid mit den
Untermenschen/Kommunisten/...?
> Aber indem man eine Befehlsgehorsame Kriegsmaschinerie schafft
> gibt man doch gerade einigen wenigen dieser verlogenen und
> schlechten Menschen (und vermutlich mit die verlogensten und
> schlechtesten, sonst waeren sie nicht dahin gekommen, wo sie sind)
> die Mittel in die Hand, bei der Verfolgung ihrer Ziele moeglichst
> viele Opfer zu produzieren.
Kann ich nicht nachvollziehen.
Schliesslich sind gerade Buergerkriege (ohne "befehlsgehorsame
Kriegsmaschinerie") die grausamsten Kriege mit den meisten zivilen
Opfern.
Und die zivilen Opfer sind bei "Hi-Tech"-Kriegen niedriger wie bei
anderen vergleichbaren Kriegen.
> Und wenn den USA nich passt, was in derartigen Regeln ueber die
> Behandlung von Kriegsgefangenen steht, dann halten sie sich eben
> nicht dran. Tolle Regel.
Immer noch wesentlich besser als gar keine.
Aber was will man dagegen tun? Einen neuen Krieg anzetteln, wenn der
Sieger sich nicht an die "Regeln" haelt?
Wenn sich jemand nicht an die Regeln haelt, muss er lediglich damit
rechnen, dass sich spaeter andere Gegner auch nicht daran halten und
man sich "unbeliebt" macht.
Eine Alternative waeren wirtschaftliche Konsequenzen, aber damit wuerde
man nicht nur den Regelbrecher schaedigen, sondern auch sich selbst
(abgesehen davon, dass damit neue Konflikte heraufbeschworen werden
koennten).
> Du hast da ein bisschen was ausgelassen: Die Abschreckung soll
> naemlich nich bewirken, dass der Gegner keinen Krieg anzettelt
> (irgendwer wird das sowieso schon tun) sondern, dass der Gegner
> keine Massenvernichtungswaffen einsetzt.
Vermieden wird der Einsatz von Massenvernichtungswaffen, das Anzetteln
von Kriegen UND die Eskalation von Kriegen. Oder wer greift denn ein
Land an, dass er sowieso nicht erobern kann?
Hat natuerlich den Nachteil, dass evtl. bestehende Konflikte lange am
koecheln gehalten (Aber das war bisher auch nicht viel anders) und
Stellvertreterkriege gefuehrt werden (das ist allerdings neu).
> Durch die Vorbereitung taktischer Atomwaffen wird die Hemmschwelle
> gesenkt, Atomwaffen einzusetzen und damit einen atomaren
> Gegenschlag
> zu provozieren. Es wird mal wieder die Grenze der Waffen, die
> in Kriegen einsetzbar sind, verschoben.
Provoziert man einen solchen Gegenschlag, hat man schon verloren.
Daran hat sich nichts geaendert.
> Aber vielleicht kapierst du's ja, wenn die Amis in einem der
> naechsten Konflikte solch eine Waffe einsetzen.
Ja, wenn.
Wenn nicht, ist es ein grosses Glueck diese Waffen (zur Abschreckung)
entwickelt zu haben.
Oder war es bei den bisher entwickelten Atombomben anders?