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6 Beiträge seit 25.02.2002

krieg fetzt...

...manch einem die knochen aus dem leib und dem anderen die augen aus
dem kopp. zur sache, euer ehren, habe ich nichts mehr beizutragen. mich
schmerzt nur die grenzenlose verbloedung auf diesem planeten. ich
verweigere beharrlich den konsum von radio, tv, zeitung etc. gegen
gehirnwaesche habe ich nunmal was. gestern habe ich zufaellig doch mal
in einem aelteren <spiegel> ['studenten-bild'], etwa von januar 02,
gelesen. ich wusste vorher: <nix gut>, habs trotzdem getan. was sich da
fuer nazischeisse rumtreibt, hat mir wahrlich die augen aus dem kopp
gefetzt. da wurden islam und christentum vor dem hintergrund der new
yorker septemberfestspiele einem spiegelmaessigen vergleichstest
unterzogen: der eine <realitaetsfern>, das andere <trennung von glauben
und wissen>. diese ganze zeitung voll von dieser uebermenschenscheisse.
hab ich dann auch schnell wegschmeissen muessen. wer unserer
gebeutelten entscheiderelite mit derlei plattitueden zwischen t-aktie
und frisoertermin das hirn verkleistert, der hat doch den krieg gut
gegen boese zumindest an der ideologischen propagandaheimatfront
gewonnen. aber spiegel heisst eben wohl auch deshalb spiegel, weil sich
der ganze widerliche westliche mob drin spiegelt. ich bequeme wurst war
auch noch nicht im hindukusch - noch nicht mal zu friedenszeiten, dies
da sowieso noch nie gab. trotzdem kotzt mich an, dass alles und jeder
seit jahren massenweise scheinheilige worte verliert ueber etwas, was
in zwei saetzen zu sagen ist: fuer opium und oel bombem die menschen
gerne alles ins passende format. und sei es die eigenen hochhaeuser, um
den naechsten krieg zu rechtfertigen. wo zum deibel soll ich denn mit
der ganzen wut hin? auf die strasse rennen und <spiegel> verbrennen?
ich bin doch keine vierzehn mehr. ich habe im november mit einem freund

russischsprachige lettische menschen interviewt, die im zweiten
weltkrieg in deutschland zwangsarbeit leisten mussten. daraus wird
spater ein dok film werden. jedes einzelne schicksal ist kaum fassbar.
das ist auch der grund, warum ich mir das banalisierte sterben in
irgendwelchen taeglichen news nicht reinziehen mag. wenn man ein
solches schicksal von einem alten menschen erzaehlt bekommt, moechte
man als junger deutscher nur noch auf die knie fallen. eines habe ich
daraus gelernt: krieg ist absurd und durch nichts zu rechtfertigen. und
wenn deutsche kanzler sich bei leuten andienen, denen scientology und
todesstrafe wichtiger sind, als schulbildung und arbeitslosigkeit, dann
sollte ich wohl die bewohnbarkeit der mongolischen steppe etwas genauer
erkunden. nein nein, ohne hoffnung bin ich nicht. denn eins habe ich
auch begriffen: selbst jeden tag voll lebensfreude geniessen und mit
dieser lebensfreude andere von kriegerischen gedanken abhalten ist
schon eine knifflige aufgabe. daran sollte man sich taeglich messen. 

amen
shalom &
salam

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