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mehr als 1000 Beiträge seit 19.02.2023

Re: Wir haben uns unseren eigenen Feind geschaffen.

CaptainZwoNull schrieb am 24.08.2023 17:09:

mipani schrieb am 24.08.2023 16:56:

CaptainZwoNull schrieb am 24.08.2023 16:42:

Deshalb: wer sollte gewarnt werden mit dem Exempel an Prigoshin? Hmmm .... Ideen?

Alle die, die mit dem Gedanken spielen, Putin gegenüber Widerstand leisten zu wollen, allen voran die höheren und höchsten Ränge im Militär. Denn die hätten die Möglichkeiten, Putin direkt zu entmachten.

Möglich. Wobei ich meine, dass in Moskau vor allen Dingen die Hardliner Putin das Leben schwer machen - also Militärs und Politiker, denen der Krieg nicht hart genug gegen die Ukraine geführt wird.

Bürgerrechtler sind viel zu kleine Fische, die kommen einfach ins Lager oder werden kurzerhand ermordet, die können Putin nicht so schnell gefährlich werden. Aber wenn sie zu viele werden und das Volk aufwiegeln, dann können sie doch zur Gefahr werden: "Wir sind das Volk!".

Unwahrscheinliches Szenario. Nachdem man ja fast 10 Jahre lang in Europa sich herzlich offen der Russophobie hingegeben hat und das Land untrennbar von Putin betrachtet, hat man selbst gemäßigtere oder westlich sympathisierende Russen dauerhaft verloren. Die stehen vielleicht nicht hinter Putin, aber definitiv als Patrioten hinter Russland. Solange der russische Präsident glaubhaft machen kann, im besten Interesse Russlands zu handeln, wird er weiterhin Umfragewerte haben, von denen unsere Politiker nur träumen können. Da muss er nicht einmal nachhelfen lassen in den Umfragen: die Abneigung des Westens gegen Russland hat ihm die Zustimmung angedeihen lassen!

Das ist eben das Dilemma eines Diktators: Überall will man ihm ans Leder und je mehr er morden lässt, desto schwieriger wird seine Position, wenn nicht alle auf seiner Seite sind. Mit Angst will er sie loyal halten. Ich behaupte aber, dass nicht alle Russen derartige Unmenschen sind: Russians love their children too.

Nochmal: "WIR" sind Schuld, dass Putin fest im Sattel sitzt. 10 Jahre lang Russophobie haben selbst gemäßigte Russen zu Patrioten werden lassen. Die müssen keine Putin-Freunde sein, aber sie sind in jedem Falle bereit, sich gegen äußere Feinde zu verteidigen. Die Nummer in der Ukraine wird durchaus als solch eine Bedrohung wahrgenommen.

Ich halte mich für gewöhnlich mit dem Goodwin zurück: aber meinst du nicht, auch "Germans love their children too" galt nicht auch zwischen 1933 und 1945?

Der hier im Forum bereits erwähnte Hitler, sicherlich auch ein Unmensch, hat nur Glück gehabt, sonst wäre er schon früher weg gewesen.

Der Aufstieg des Österreichers ist den gleichen Faktoren zu verdanken gewesen, die heute Putin im Sattel festhalten: der ungerechte Versailler Friedensvertrag, die dauerhafte Feindseligkeit der ehemaligen Kriegsgegner, der Wunsch, die Deutschen daherhaft zu erniedrigen ... fertig hast du die Grundlage für extremen Patriotismus, Nationalismus und vieles, vieles mehr.

Es gab reichlich Anschlagsversuche gegen den Zweifingerbart, aber die meisten davon entfielen auf eine Zeit, als der Krieg schlecht lief, nicht im Vorfeld.

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Lange Rede, kurzer Sinn: wir stünden heute nicht da, wo wir stehen, hätten wir Russland die letzten 10 Jahre fair behandelt. Wir haben unseren Feind selber geschaffen.

Mindestens die USA und die Leitkulturler der EU dachten sie könnten sich das locker leisten ( genau wie der Türkei unmissverständlich klarmachen der christlichen Leitkultur nicht zu genügen) .
Tankstelle mit ner handvoll Nuclearwaffen halt.

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