Das primäre Ziel der Amerikaner war es Bin Laden zu kriegen. Danach erlahmte ihr Interesse - wie schon im Irak oder in Libyen.
Deutschland wollte durch langfristige wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklung den Taliban den Boden entziehen. Dieser Prozess hatte anfangs auch durchaus ein paar Anfangserfolge zu verzeichnen. Unsere eigene Demokratie ist ja auch ein ein Importartikel. Jedoch standen die Amerikaner (und auf die kommt es am Ende an) nie wirklich hinter diesem Ansatz, schon gar nicht Trump, der militärisches Engagement vor allem mit den Augen des Geschäftsmanns sieht.
Die Ergebnisse westlichen Engagements beim Export von Demokratie sind ernüchternd. Afghanistan fällt zurück an die Taliban. In Syrien herrscht Assad zusammen mit den Russen, ein Landesteil wurde vom NATO-Partner Türkei faktisch annektiert. Der Irak ist ein vom Terror zerrissenes Land mit wachsendem iranischen Einfluss, für die Amerikaner praktisch Feindesland, wo sie nicht mal einen iranischen General festnehmen lassen können, sondern per rechtswidrigem Drohnenangriff ausschalten müssen. In Libyen herrscht das Chaos, mit schlimmen Folgen für die Mittelmeeranrainer. Alle Versuche durch Ausbildung und Aufrüstung der "Guten" Frieden und Einfluss zu gewinnen sind gescheitert. Ausgerechnet die einzigen Verbündeten bei denen es so etwas wie Demokratie gibt, nämlich die Kurden, ließ man eiskalt im Stich als der autokratisch regierte NATO-Partner Türkei in Nordsyrien ernst machte.
Es braucht eine neue "Oberste Direktive", die wieder dem Prinzip der Nichteinmischung zu seinem Recht verhilft.