Wie immer lohnt es sich, die Einschätzungen von Pepe Escobar zu lesen:
https://asiatimes.com/2021/08/a-saigon-moment-looms-in-kabul/
https://asiatimes.com/2021/07/the-taliban-go-to-tianjin/
https://asiatimes.com/2021/07/bri-vs-new-quad-for-afghanistans-coming-boom/
China verspricht den Ausbau der afghanischen Infrastruktur im Rahmen der Belt and Road Initiative und den Rohstoffabbau zum gegenseitigen Vorteil, wenn im Gegenzug die Taliban dafür sorgen, dass keine Islamisten nach China einsickern und die Unterstützung der radikalen Uighuren eingestellt wird. Gleiches gilt für die Position Russlands bezogen auf die ehemaligen Sowjetrepubliken in Mittelasien.
Entscheidend für die Zukunft wird auch die Rolle Pakistans sein, dessen Premier sich China angenähert hat, aber gleichzeitig unter starkem US-Einfluss steht. Wird es irgendwann eine Einigung bezüglich der paschtunischen Stammesgebiete auf beiden Seiten der Durand-Linie geben?
P.S.: Eine bittere Pille müssen jetzt leider auch all diejenigen schlucken, die den Aufbau der Gender Studies an der Kabuler Universität als lebenswichtig und entscheidend für die Qualität der Sozialwissenschaften in Afghanistan bejubelt hatten, als gäbe es nichts Wichtigeres.
Deren Zukunft ist ernsthaft gefährdet und die Website momentan nur über die way back machine erreichbar:
https://web.archive.org/web/20210423073015/https://ku.edu.af/master%E2%80%99s-program-gender-and-women-studies
Das ist natürlich tragisch für die Studenten, die ihr Vertrauen in die UNO und deren Entwicklungsprogramm gesetzt hatten:
https://www.af.undp.org/content/afghanistan/en/home/presscenter/pressreleases/2019/GenderMaster-Convocation3.html
"33 New Gender Experts Graduates from Kabul University" wurde noch stolz im Februar 2020 verkündet.