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  • demon driver

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2000

Entstsehung von Kriminalität in den Vordergrund stellen, nicht den Kriminellen

Ein Problem ist, dass die Diskussion immer wieder an "dem Straftäter"
festgemacht wird, selbst in der Präventionsdiskussion (nach Schäuble
erfordert mehr "Prävention" ausschließlich Sachen wie mehr Druck,
mehr Überwachung, mehr und früher einsetzende Sanktionsmöglichkeiten
gegenüber dem Staatsbürger als potenziellem Straftäter), anstatt sich
mit den Umständen zu beschäftigen, sozusagen mit dem Boden, der die
Entstehung von "Kriminalität" befördert (hier mal abgesehen von der
in anderen Beiträgen bereits angeschnittenen Thematik, ob eigentlich
alles kriminalisiert werden müsste, was kriminalisiert wird).

Die Frage ist doch, ob nicht ohnehin gesamtgesellschaftlich
wünschenswerte Rahmenbedingungen, wie eben wirkliche soziale
Sicherheit (was z.B. auch beinhalten müsste, dass
"Arbeitsplatzverlust" für niemanden eine Schreckensvision sein
dürfte, während gleichzeitig Identitäts-, Sinn- und
Anerkennungsfindung außerhalb der Erwerbsarbeit möglich werden
müssten), das Entstehen von Kriminalität verbreitet lange vor der
Notwendigkeit der Betrachtung des Individuums als möglichem oder
tatsächlichem Straftäter deutlich zurückdrängen könnte.

Während selbst "Prävention" nur noch auf Repressionsmechanismen stzt,
kommt keiner mehr auf die Idee, die Rahmenbedingungen zu verbessern,
die eine ganze Menge solchen "Präventions"- und Strafvollzugsaufwand
überflüssig machen könnten.

Cheers,
d. d.
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