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  • jiyuu

925 Beiträge seit 09.01.2004

Motivation

> > Auf der einen Seite bin ich tendenziell ein Law & Order-Typ, der eher
> > ein konservatives Menschenbild hat - sprich Menschen müssen bisweilen
> > auch durch Gewalt zur Ordnung gerufen werden (Gewalt im weiteren
> > Sinne). Wenn jemand gegen Gesetze verstösst, muss darauf eine
> > Konsequenz folgen, möglichst einheitlich.

> Das Problem ist, das dahinter vielfach der Glaube steckt, Menschen
> würden eine Tat nicht begehen, wegen der Bestrafung. Diese These ist
> aber nicht haltbar, weil Kriminelle davon ausgehen, nicht erwischt zu
> werden. Die Strafe hat also keine abschreckende Wirkung.

Das ist mir zu einseitig. Jeder Mensch bezieht immer unbewusst) viele
Faktoren in die Entscheidungsfindung mit ein. Ein Gauner wird sowohl
die Chance, dass er erwischt wird, als auch eine eventuelle Strafe
einbeziehen. Das Risiko für ihn erhöht sich, je höher die Strafe
ausfällt. Auch für Ersttäter ist das sehr von Bedeutung. Spätestens
nach dem ersten Mal Knast wird der lernfähige Gauner vorsichtiger und
gewählter vorgehen, oder es besser gleich sein lassen, ein Ding zu
drehen. Alle anderen sind Schwerverbrecher und aus tiefster
Überzeugung oder Gewohnheit Verbrecher. Denen ist nur sehr schwer zu
helfen, und es stellt sich die Frage des Kosten/Nutzen-Verhältnisses.

> Weiter sollte man einmal sehen was alles unter Strafe steht. Bei
> einem Teil stellt sich mit die Frage, ob eine Bestrafung überhaupt
> legitim ist. Etwa bei Mundraub, Totalverweigerern, Abtreibung,
> Meinungsäußerungen gem. $90, Betrügereien im Umfeld des
> Ausländerrechts, Körperverletzungs in Folge eines Unfalls, etc.
> Diese "Straftaten" geschehen in aller Regel aus Not,
> Gewissenskonflikt und/oder Verkettung unglücklicher Umstände.

Legitim sind die Strafen erstmal, da sie gesetzlich vorgesehen sind.
Moralisch ist das eine andere Sache.

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