Offiziell verhandelt die GDL mit den Vertretern der diversen, privaten Eisenbahngesellschaften.
Das sind nicht nur die DB-Regio, DB-Fernverkehr und DB-Schenker, sondern es gibt weit über 100 weitere private Eisenbahnbetreiber, die gegen Entgelt auf dem Schienennetz von DB-Netze herumfahren und dafür Benutzungsentgelte zahlen müssen.
Das ist der entscheidende Punkt!
Die einzigen Einkünfte der Bahnbetreiber sind die Beförderungs- bzw. Frachttarife. Davon müssen sie sämtliche Ausgaben bestreiten.
Die größten Brocken davon sind die Personalkosten und die Nutzungsentgelte, die sie an DB-Netze zahlen müssen.
Wenn nun die Personalkosten steigen, müssten sie diese Kosten entweder an die Kunden weiter geben oder auf Gewinne verzichten (oder Pleite gehen).
Die Fahrkarten- und Frachttarife können sie aber nicht einfach erhöhen, weil sonst keiner mehr die Bahn benutzen würde. Das wäre aus bekannten Gründen völlig kontraproduktiv und würde sämtlichen Zielen von Klima- und sonstigem Schutz entgegen stehen.
Folglich lässt sich das Problem nur über die Senkung der Nutzungsentgelte regeln. Die Nutzungsentgelte sind aber die einzigen Einkünfte von DB-Netze um den Schienenbetrieb aufrecht zu erhalten bzw. zu verbessern und notwendige Zukunftsmaßnahmen zu finanzieren.
DB-Netze kann aber keine kostendeckende Netzentgelte durchsetzen, genau aus den zuvor genannten Gründen. Die zu zahlenden Netzentgelte bestimmt letztlich die Bundesnetzagentur und deren Chef ist unser Bundesverkehrsminister.
Aus diesen Gründen flossen und fließen gigantische Zuschüsse aus Steuermitteln an den Bahnkonzern, sofern der Bundesfinanzminister das bezahlen will/kann.
Deshalb richten sich die Blicke bei den Tarifverhandlungen auf den unsichtbaren Dritten am Verhandlungstisch.