Ansicht umschalten
Avatar von /Rak
  • /Rak

mehr als 1000 Beiträge seit 26.10.2001

Das Problem sind nicht die Konzerne - sondern die Parteien selbst!

Die sind nämlich allenfalls noch auf Kreisebene und hier und da auf Landkreisebene demokratisch. Aber spätestens dann, wenn es um die Politik in den Landtagen geht, dann ist da meist Schluss mit demokratisch. Dito bei den Bundestagsmandaten.

Das Ding ist eben, dass Sitze im Parlament meist nach Listen vergeben werden. Und wer sich da gegen die Parteiführung stellt, der hat ziemlich schlechte Karten bei der nächsten Wahl noch mal einen Listenplatz zu bekommen, geschweige denn einen der vorderen Listenplätze. Genau aus diesem Grund kommen dann normal auch vor allem verdiente "Parteisoldaten" nach und nach nach oben. Kaum ein Spitzenpolitiker in der SPD war vorher nicht bei den Jusos in der Spitze. Und später dann immer mit dabei, wenn es darum ging "Parteilinie" zu beweisen. Klar kann man als Parteimitglied schon auch mal gegen die Linie der Führung stimmen. Und z.B. auch mal gegen einen Kriegseinsatz mit deutscher Beteiligung im Kosovo oder in Afghanistan stimmen. Obwohl die Regierung (der eigenen Partei) da Krieg führen will. Aber dann ist die Karriere in der Partei eben spätestens auf der Ebene eines "Landesdeligierten" (vom eigenen Landkreis/Stadtkreis zum Landesparteitag entsandt) zu ende.

Und nicht anders schaut es in den meisten anderen Parteien aus - wer da nicht konform geht mit der Führung, der hat kaum Chancen nach oben zu kommen in die Parteiführung. Wobei da dann allerdings wieder die Konzerne teilweise ins Spiel kommen, denn viele der Parteiführenden haben dann wiederum irgendwo einen Sitz im Aufsichtsrat, arbeiten als "Berater" für Konzerne usw.
Das ist aber wie erwähnt nicht das eigentliche Problem - das Problem ist, dass die "Demokratie" in den Parteien vor allem von oben nach unten durchregiert wird.
Was dann auch ganz oft das ist, was die Leute in die Politikverdrossenheit treibt. Da können sich die Rentner im SPD-Kreisverband Kleinunterhutzingen noch so engagiert in Diskussionen einlassen bei ihren Treffen, sie können noch so viel Schmiss in ihre Leserbriefe bringen und noch so viel Engagement bei der Kreisversammlung einbringen. Oft reicht es nicht mal einen nach oben buckelnden Kreisvorstand zu verhindern, der eigentlich nur schnell politische Karriere machen will - und deshalb in der Partei ist. Weil sich schon auf Kreisebene "gern mal Netzwerke" mit der höheren Ebene bilden - Schließlich wollen einige mal im Landtadt einen Sitz bekommen. Und meist legt die Parteiführung dann die Reihenfolge der Wahllisten fest. Damit auch die "bekannten Namen" ganz oben stehen. Das werden ja manchmal sogar Kandidaten in Wahlkreisen aufgestellt, mit denen sie nichts zu tun haben...hauptsache sie kriegen dort einen der oberen Listenplätze.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten