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  • Exilholsteiner

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2015

Eine Aufarbeitung wird es nicht geben

Eine Aufarbeitung der zahlreichen Fehler der Corona-Politik würde eine kritische Öffentlichkeit voraussetzen. Dazu gehört zwingend dazu, dass die reichweitenstarken Medien auch die eigene Berichterstattung kritisch hinterfragen. Und genau da sehe ich schwarz.

Mal ein Beispiel aus dem letzten Frühjahr: Bereits im Februar hatten Aerosolforscher erklärt, dass das Risiko einer Ansteckung unter freiem Himmel im Normalfall bei null liegt - Beispiele hier:
https://www.wp.de/gesundheit/ffp2-masken-unter-freiem-himmel-nuetzlich-oder-unsinnig-id231624679.html
https://www.merkur.de/welt/corona-aerosole-infektion-experte-regierung-massnahme-lockdown-pandemie-innenraum-draussen-ansteckung-90213539.html

Trotzdem meinte der Hamburger Senat, in Grünanlagen immer eine Maske vorschreiben zu müssen. Was macht die Presse? Sie redet diese Maskenpflicht schön, wie in diesem (leider inzwischen hinter einer Paywall gelandeten) Artikel - aber der Anreißer sagt schon genug aus
https://www.zeit.de/hamburg/2021-02/maskenpflicht-hamburg-joggen-corona-pandemie-massnahmen-sport

Dabei war die Qualitätspresse immer ganz vorn dabei, wenn die Maßnahmen mit dem Argument "Follow the science" verteidigt wurde. Aber wenn die Wissenschaft dann doch einmal ziemlich eindeutig gegen die Maßnahme spricht? Egal, es gäbe trotzdem "gute Gründe" dafür. Dass es noch mehr gute Gründe dagegen (siehe Merkur-Interview) gibt, wird natürlich ignoriert.

Als im Frühjahr die Ermächtigung für Corona-Maßnahmen ersatzlos auszulaufen drohte, überboten sich vor allem die Talkshow-Hosts damit, ihre Sendungen mit Lauterbach & Co. mit Worten wie "Wir brauchen eine Anschlussregelung" zu eröffnen. Dabei war es, nachdem bereits etliche europäische Länder sämtliche Maßnahmen aufgehoben und die Pandemie offiziell für beendet erklärt haben, gerade fraglich, ob wir überhaupt noch irgend welche Maßnahmen brauchen. Inzwischen ist dieses Land mit seinen Maßnahmen als Geisterfahrer in Europa unterwegs - vor allem dank unserer Qualitätsmedien, die dem Volk immer wieder eingetrichtert haben, dass man unbedingt Maßnahmen braucht.

Eine Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen würde zwangsläufig auch dazu führen, dass die Rolle der Medien kritisch aufgearbeitet würde und dass einige Protagonisten, namentlich die Maßnahmen-Fans bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, ihre privilegierten Sendeplätze oder gar ihren Job verlieren müssten. Das wird vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der ohnehin gerade diverse Skandale produziert, nach Kräften zu verhindern versuchen.

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