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  • Pseudo-Pseudonym

451 Beiträge seit 10.10.2003

Fragen von einem Ahnungslosen

Gleich vorweg: Ich habe von Löschtechnik nun wirklich nicht die
geringste Ahnung. Das hier also bitte nicht als Expertenmeinung oder
auch nur als besonders durchdacht missverstehen.

Ich muss gestehen, ich bin etwas skeptisch, was diesen Artikel
angeht. Einerseits wäre es nichts neues oder außergewöhnliches, wenn
eine sinnvolle Neuerung durch Bürokratie und schwerfällige
Organisationen über Jahre blockiert und verzögert wird. Andererseits
frage ich mich, ob das jetzt wirklich der einzige Grund ist, oder
ob's eventuell noch weitere Details gibt. Gerade dass der Artikel die
Sprenglöschtechnik so uneingeschränkt bejubelt, stimmt mich zunächst
einmal misstrauisch. Das klingt mir - ganz wörtlich - zu gut um wahr
zu sein.

Drei wesentliche Punkte fallen mir ein. Der erste ist wiederum
organisatorischer Natur: Der schnöde Mammon. Wie kosteneffizient ist
die Sprenglöschlösung, insbesondere wenn man dazu rechnet, dass die
Feuerwehrleute damit auch erst einmal ausgebildet werden müssen und
auch zu Übungszwecken mehr als nur die eine oder andere
Sprenglöschschnur in die Luft jagen müssten? Insbesondere scheint die
Technik ja im Wesentlichen in der Hand eines einzigen Herstellers zu
sein. Offeriert dieser vernüftige Konditionen? Oder fordert er nur
lautstark, dass man ihm die Technik - koste es, was es wolle -
abkaufen soll? Nota bene: Ich weiß die Antwort nicht, aber gerade
weil es anscheinend nur einen Hersteller gibt, bin ich vorsichtig.

Der zweite Punkt betrifft die Frage, wie gut die Lösung denn nun
*praktisch* einsetzbar ist. Hier wäre ja zunächst einmal zu bedenken,
dass die Schläuche in einer gewissen Entfernung von der momentanen
Feuerfront verlegt werden müssen. Damit das Ganze gut funktioniert,
muss dann die Feuerfront aber möglichst genau parallel auf den
Schlauch auftreffen. Tut sie das nicht, lösche ich eventuell nur ein
paar Meter Feuerzunge und auf dem Rest der Länge des Schlauchs
verpufft die Ladung mehr oder weniger wirkungslos. Lässt sich also
das Voranschreiten der Feuerfront hinreichend genau vorhersagen, dass
ich den Schlauch überhaupt richtig verlegen kann?

Der dritte Punkt ist die Frage, welche Anforderungen der Einsatz der
Technik an die Koordination stellt. Ich muss ja, wenn ich den
Schlauch sprenge, sicherlich eine gewisse Gefahrenzone (auf einer
beträchtlichen Länge) räumen, d.h. hier das gesamte Löschpersonal
abziehen und auch ein bisschen darauf achten, das sonst nichts und
niemand im Weg ist. Dabei werden sicherlich beträchtliche Mengen
Feuerwehrleute in der Nähe sein, die z.B. den Brand während der
Verlegung kontrollieren und in Schach halten mussten. Diese muss ich
nun sehr koordiniert gleichzeitig aus der Gefahrenzone bringen. Ist
so etwas logistisches Alltagsgeschäft, oder birgt das reale Probleme
und Risiken?

Demgegenüber bin ich nicht verwundert, dass in einem statische
Szenario (wie eben der Staubbindung bei einer Gebäudesprengung) die
Bewertung ganz anders ausfallen kann.

Ok, wie gesagt, ich bin kein Experte und lasse mich gerne eines
Besseren belehren. Aber ist die Technik tatsächlich so überwältigend
viel besser als alles vorherige, oder haben wir es hier eventuell mit
einer etwas blauäugigen Sichtweise zu tun?
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