Wieso wird dort der ÖPNV mit keinem Wort erwähnt?! Meiner Erfahrung nach gilt: Je kürzer die Strecke desto eher gibt's brauchbaren ÖPNV - und umso eher könnte man auch mit dem Rad fahren. Aber wenn man eh eine Monatskarte hat, wird die auch gerne für kürzere Strecken genutzt - mit den entspr. negativen Folgen für die Umwelt :-(
Desweiteren: https://www.merkur.de/welt/coronavirus-parks-ansteckung-massnahmen-uebertragung-joggen-radfahrer-deutschland-nrw-berlin-sport-abstand-1-5-meter-zr-13649082.html
-> Selbst wenn ein Radfahrer nur 20km/h fährt, sollten sie 20m Abstand zueinander halten. Im Artikel steht, dass 5 Radfahrer soviel Platz brauchen wie ein Auto. Alleine die die gerade genannten Sicherheitsabstände wären bei 20km/h 100m, dazu die Längen der Fahrräder. Ein Autofahrer sitzt eher ruhig und kann die Fenster hochmachen.
Nach dt. StVO soll man innerorts seitl. zu ihnen 1,5m Abstand lassen. Leider erlebe ich es zu häufig, dass ich von Radrambos fast vom Rad runtergehauen werde, wenn ich sie überhole. D.h. auch als Radfahrer sollte man entspr. Platz lassen beim Überholen, eigentl. sogar noch mehr. Viele fahren auch nebeneinander ohne Rücksicht auf den Gegenverkehr, d.h. sind dann inkl. 1,5m pro Radfahrer plus Breite der Räder viel breiter als ein Auto. Bzw. es dürften deswegen auch tendenziell breitere Radwege angelegt werden eben wegen den vielen Geister-Radrambos.
Dazu gibt's immer mehr Radweg-SUVs (Lastenräder die breiter sind als normale Fahrräder) bzw. Fahrradanhänger an Fahrrädern.
Bei Fußgängern sieht's im Grunde ganz ähnl. aus. Nur dass dort "Geisterlaufen" erlaubt ist, was die Gehwege in der Realität eben auch entspr. breit macht (und sich dann auch keiner an entspr. Abstände wegen Corona & Co. hält).
Fußgänger würden bis zu 40 Prozent mehr in den örtlichen Läden ausgeben als Autofahrer.
Ich habe sowohl ein Rad als auch ein Auto. Wenn Rad wegen Entfernung, Transport-Kapazität etc. nicht in Frage kommt, nehme ich das Auto. Bzw. in den Laden geht man tendenziell nur, wenn man das Gerät vorher anschauen und gleich mitnehmen will.
Beispiel 1: Angenommen jemand möchte 500EUR für ein neues Smartphone ausgeben und wäre so ein Typ ohne Ahnung, der sich im teuren Laden irgendein überteuerten Scheiß andrehen lässt. Dann würde ich alleine mit dem Rad dorthin fahren, wenn die Innenstadt innerhalb meiner Fahrradreichweite liegt. Alleine, nicht zu zweit, weil nur ich dieses Smartphone verwenden werde und auch die Partnerin eher gelangweilt wäre bzw. in ein anderes Geschäft gehen würde.
Heißt 500EUR Warenwert/Kopf.
Smartphones nehmen im Laden nicht viel Platz weg, ergo ist das was in der Auslage zu finden ist so gut wie immer auf Lager und sofort mitnehmbar.
Desweiteren tendenzieren Smartphone sehr stark dazu nach 2-3 Jahren veraltet zu sein und geklaut zu werden.
Mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass man wegen einem Verfügbarkeitsproblem oder Gewährleistungs-/Garantiefall nochmal wegen diesem Gerät in den Laden kommt.
Beispiel 2: Angenommen jemand möchte für 500EUR einen neuen TV, Waschmaschine etc. kaufen, also etwas größeres was tendenziell von allen Mitgliedern des Haushalts verwendet wird. Hier wird man eher mit dem Auto fahren wollen wegen der Transportkapazität. Hier will aber naheliegenderweise so gut wie immer auch die Partnerin ein Wörtchen mitreden, die eben im Auto mitfährt, weil das Auto eh dorthin fährt. D.h. für 500EUR Warenwert stehen 2 Leute im Laden = nur 250EUR Warenwert/Kopf.
Meine Erfahrung mit sowas ist, dass die ausgestellten größeren Geräte so gut wie nie sofort zum Mitnehmen verfügbar sind, auch wenn das die Erwartung vieler Leute die in so einen Laden fahren ist, dass sie die Ware sofort mitnehmen können. D.h. es wird eine zweite Fahrt dorthin fällig.
Ggf. noch mehr, weil man gerade in der Nähe ist und der unfähige Händler einen nicht aktiv über den Bestellungsstatus informiert (bei uns alles schon passiert, kann meine Eltern leider nicht davon abhalten so ein Zeug in so einem Scheißladen zu kaufen).
Weil das Gerät so groß ist, wird man auch zur Abholung eher zu zweit kommen -> 500EUR Warenwert / (2 Köpfe/Besuch + 1 Kopf/Besuch + 2 Köpfe/Besuch) = 100EUR Warenwert/(Kopf * Besuch).
Dann stellt man weil man das große Gerät nicht vor Ort auspacken wollte weil so groß und die Verpackung noch für den Transport gebraucht wird erst daheim fest (bei uns alles schon passiert, kann meine Eltern leider nicht davon abhalten so ein Zeug in so einem Scheißladen zu kaufen). Also fährt man gleich wieder zurück. Den Ersatz müssen sie aber auch erst wieder bestellen, der auch wieder abgeholt werden will, d.h. man ist in beiden Fällen zu zweit dort. 500EUR Warenwert / (2 Köpfe/Besuch + 1 Kopf/Besuch + 2 Köpfe/Besuch + 2 Köpfe/Besuch + 2 Köpfe/Besuch) = 55,56EUR Warenwert/(Kopf * Besuch).
Da wie gesagt Smartphones recht schnell veralten (oft innerhalb <2 Jahre aus Sicht der Kunden, d.h. wenn kaputt wird einfach Ersatz gekauft) bzw. gerne geklaut werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man wegen eines Gewährleistungs-/Garantiefall wegen einem Smartphone zurück in den Laden geht gering. Aus der Wohnung werden aber TV, Waschmaschinen & Co. äußerst selten geklaut. Außerdem veralten solche Geräte nicht innerhalb von 2 Jahren. D.h. es gibt eine realistische Wahrscheinlichkeit, dass das Gerät irgendwann wg. Service-Fall zum Händler zurück und wieder abgeholt werden muss, weil Ersatzteile nur die Vertrauenswerkstatt bekommt, für die es aber zu weit/teuer ist einen Techniker zu schicken. 500EUR Warenwert / (2 Köpfe/Besuch + 1 Kopf/Besuch + 2 Köpfe/Besuch + 2 Köpfe/Besuch + 2 Köpfe/Besuch + 2 Köpfe/Besuch + 2 Köpfe/Besuch) = 38,46EUR Warenwert/(Kopf * Besuch).
Kurz:
1. Die Art des Produkts bestimmt ob die Leute eher mit dem Rad oder dem Auto in den Laden fahren bzw. ob sie alleine oder zusammen mit anderen in den Laden fahren.
2. Die Art des Produkts bestimmt auch wie oft die Kunden wegen einem Produkt ab der Kaufentscheidung und über den ganzen Lebenszyklus hinweg in den Laden gehen werden.
Es gehe aber im Rahmen der sozialen Gerechtigkeit darum, ihn auch für Kinder und Alte zur Option zu machen und den ganzen Straßenverkehr in der Stadt zu entschleunigen, wird als Ziel formuliert.
Mit anderen Worten: Kfz-Stau hat nicht gereicht, man will auf Fahrrad-Stau umstellen. Was wird dann logischerweise passieren? Richtig, insb. kaufkräftigere Radfahrer bleiben weg, weil sie stark ausgebremst werden. Was werden die machen? Richtig, entweder umweltschädl. den ÖPNV nutzen (auch in Großstädten fährt der sehr oft große Umwege bezogen auf die Mobilitätswünsche der Fahrgäste und spätestens in Randlagen mit geringer Auslastung, dazu die hohe Straßenabnutzung verglichen mit Autos wegen der viel höheren Achslast) oder ganz woanders einkaufen, wo man vermutl. mit dem Rad nicht gut hinkommt und deswegen erst recht umweltschädl. Verkehrmittel wie z. B. den ÖPNV nutzen *facepalm*
Wenn der ÖPNV bedarfsorientierter wäre, wäre er viel umweltfreundlicher, z. B. eben mit Autos die flexibler sind (z. B. sowas wie AST).
Nach den Verkehrsverbesserungen in den untersuchten Quartieren habe der Leerstand von Ladengeschäften um 17 Prozent ab- und der Einzelhandelsumsatz um 7,5 Prozent zugenommen.
Das ist komplett nichtssagend. Besser wäre gewesen wieviel % mehr Ladenfläche für den Verkauf genutzt im Verhältnis zum Umsatz. Aber selbst das geht davon aus, dass nicht z. B. vermehrt Dienstleistungsgeschäfte dazugekommen sind, wo die Produkte eben nicht viel Verkaufsfläche zum Begrapschen durch Kunden brauchen, sondern man für die Dienstleistung nur einen Punkt für eine schnelle Übergabe braucht.
notting