tititata schrieb am 25.08.2020 13:15:
Das macht doch keinen Spaß. Dann lieber noch mit dem Roller, aber auch mit dem dauert die 30km Fahrt deutlich länger als eine Stunde, während es mit dem Auto je nachdem 20-40 Minuten sind.
Dann nimm doch Regenkleidung, lieber Heinrich.
An meinem Wohnort (noch kleine Stadt) reicht bei einer durchschnittlichen Weglänge von unter 5 Kilometern sogar ein einfacher Regenponcho. Zumindest wenn man genügend weit um den Reifen greifende Schutzbleche nebst Spritzschutz hat.
Die Verkehrsprobleme der Städte sind durch eine verfehlte Strukturpolitik weitgehend hausgemacht. Die sorgt hierzulande dafür, dass die durchschnittliche Länge des Arbeitsweges nach wie vor wächst. 2019 waren es knapp 17 Kilometer, vor 10 Jahren noch knapp 15 Kilometer. Wobei der durchschnittliche Arbeitsweg um so länger gerät, je größer die Qualifikation ist. Gerät der durchschnittliche Arbeitsweg nur lang genug, dann war es das mit Zukunftsfähigkeit, geschweige denn Nachhaltigkeit.
"Die" Lösung für innerstädtischen Verkehrsprobleme gibt es nicht, d.h. man muss auf ein möglichst reibungsloses Zusammenspiel etlicher Verkehrsmittel setzen, angepasst an das jeweilige, sich gelegentlich schnell ändernde Umfeld. Wenn man nicht hinterherkommt, hat man halt in London in den Arbeits - Kernzeiten trotz City-Maut um 13 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit im Auto. Deine 30 Kilometer in gut 2 Stunden. Und dann noch 12.50€ bezahlt.
Man kann auch ein wenig mit Zuckerbrot arbeiten. Gute (sichere) Radverkehrsanlagen. Und ein gut ausgebauten ÖPNV nebst preiswerter Jahreskarte. Die 365€ - Jahreskarte in Wien wird mit ca. 40% subventioniert. Auch das kann sich unter dem Strich für eine Stadt oder ein Land rechnen.
Man sollte mit dem Auto möglichst viele 1-Personen-Fahrten von z.B. unter 10 Kilometern Länge vermeiden. Es will niemand alle Autofahrer zwingen, auch 30 Kilometer am Stück demnächst mit dem Fahrrad zurückzulegen. Oder mit dem Pedelec. Oder mit dem S-Pedelec ...