Es ist richtig, dass bei uns der Pragmatismus schnell abhanden kommt, wenn auf den ersten Blick unvereinbare Positionen aneinander geraten.
Man muss aber sagen, dass über viele Jahrzehnte der Autoverkehr in allen Verkehrsplanungen eindeutig bevorzugt wurde und Radverkehr sehr häufig gar nicht mitgedacht wurde, Das sieht man v.a. daran, dass immer noch viele Bundesstraßen und Autobahnen keine korrespondierenden Radwege haben. Es wäre von Anfang an günstiger gewesen (so wie in den Niederlanden), beim Straßenbau gleich Radwege mitzuplanen und zu bauen. Jetzt muss man für wesentlich mehr Geld zusehen, wie man Radwege irgendwie noch mit hinein quetscht.
Aber was passiert statt dessen in Deutschland?
https://www.tagesspiegel.de/politik/radverkehrspolitik-ausgebremst-12-millionen-fuer-radwege-nutzt-scheuer-fuer-neue-strassen/25624844.html
2018 und 2019 wurden aus dem Topf für Radschnellwege kein einzige Euro ausgegeben - und das obwohl Planungen längst fertig sind und man an vielen Stellen nur noch bauen müsste.
Selbst wenn die insgesamt geplanten 200 Mio. Euro tatsächlich für Radwege ausgegeben werden würden, wäre das ein Tropfen auf dem heißen Stein. Für dieselbe Summe baut man in Deutschland im Schnitt gerade einmal 8 Km Autobahn. Soll heißen, die geplanten Budgets des "Fahrradministers" sind lächerlich gering.
Flinx