Hermann Göring brachte es am Rande der Nürnberger Prozesse auch sehr
gut auf den Punkt:
- - -
"Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. Warum sollte auch
irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen
wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, daß er mit
heilen Knochen zurückkommt? Natürlich, das einfache Volk will keinen
Krieg; weder in Rußland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso
wenig in Deutschland. Das ist klar.
Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik
bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu
bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische
Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt.
(...)
Das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden,
den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht
nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den
Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten,
sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem
Land."
(Hermann Göring, 18. April 1946, Nürnberg, abends in seiner Zelle,
"achselzuckend")
- - - Zitat Ende
Der "Patriotismus" der im 19. Jahrhundert geschaffenen
Nationalstaaten mag so nicht mehr als Kriegsgrund gültig sein; an
seine Stelle ist eine verlogene Rhetorik von "westlichen Werten" und
einem "westlichen Wertekanon" (letzteres: Zitat Ursula von der Leyen)
getreten, der ja angeblich so sehr die Werte Freiheit und Demokratie
verkörpern soll, und der jetzt durch den bösen Untermenschen Putin in
Gefahr ist. In ein ähnliches Horn stößt bekanntermaßen auch Joachim
Gauck schon seit längerer Zeit, wenn er mehr "Opferbereitschaft" von
den Deutschen fordert und ein Ende der "Glückssucht".
Davon abgesehen, was es mit Demokratie zu tun hat, in gewohnter
US-Manier inhärent demokratiefeindliche Kräfte bei einem
Staatsstreich zu unterstützen, wie es auch in der Ukraine wieder
geschehen ist (wo man sich offen auf die Seite von Nationalisten und
Rechtsradikalen geschlagen hat), das kann m.E. keiner der Betonköpfe
in den USA oder bei der EU wirklich beantworten. Das Regime in der
Ukraine steht jedenfalls in einer Reihe mit ähnlichen gescheiterten
Regime Change-Projekten der USA und des Westens. Angefangen mit dem
von den USA eingesetzten Batista-Regime in Kuba das in der
kubanischen Revolution und somit einem nuklearwaffenbestückten
Außenposten der Sowjetunion in direkter Nachbarschaft zu den USA
mündete, bis hin zu den Kriegen in Irak und Afghanistan, wo jetzt
jeweils eine zerrüttete politische Gemengelage zurückgelassen wird
die kaum noch weiter von einer institutionellen Demokratie entfernt
sein könnte.
Die EU steuert jedenfalls gerade mit Riesenschritten in einen
erschreckend blinden faschistoiden Militarismus von Amerikas Gnaden
hinein. 25 Jahre Friedensprozess, Annäherung zwischen West und Ost
und Völkerverständigung wurden binnen weniger Wochen den
expansionistischen Territorialinteressen der USA geopfert.
Geschichte wiederholt sich zum Glück nicht immer. Aber eines lässt
sich sagen: von vereinzelten Hasardeuren abgesehen, will/wollte
sowohl jetzt als auch in der Zeit vor 1914 niemand dass sich ein in
seinen Anfängen relativ unbedeutender regionaler Konflikt zu einer
weltweiten militärischen Katastrophe ausweitet.
gut auf den Punkt:
- - -
"Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. Warum sollte auch
irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen
wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, daß er mit
heilen Knochen zurückkommt? Natürlich, das einfache Volk will keinen
Krieg; weder in Rußland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso
wenig in Deutschland. Das ist klar.
Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik
bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu
bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische
Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt.
(...)
Das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden,
den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht
nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den
Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten,
sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem
Land."
(Hermann Göring, 18. April 1946, Nürnberg, abends in seiner Zelle,
"achselzuckend")
- - - Zitat Ende
Der "Patriotismus" der im 19. Jahrhundert geschaffenen
Nationalstaaten mag so nicht mehr als Kriegsgrund gültig sein; an
seine Stelle ist eine verlogene Rhetorik von "westlichen Werten" und
einem "westlichen Wertekanon" (letzteres: Zitat Ursula von der Leyen)
getreten, der ja angeblich so sehr die Werte Freiheit und Demokratie
verkörpern soll, und der jetzt durch den bösen Untermenschen Putin in
Gefahr ist. In ein ähnliches Horn stößt bekanntermaßen auch Joachim
Gauck schon seit längerer Zeit, wenn er mehr "Opferbereitschaft" von
den Deutschen fordert und ein Ende der "Glückssucht".
Davon abgesehen, was es mit Demokratie zu tun hat, in gewohnter
US-Manier inhärent demokratiefeindliche Kräfte bei einem
Staatsstreich zu unterstützen, wie es auch in der Ukraine wieder
geschehen ist (wo man sich offen auf die Seite von Nationalisten und
Rechtsradikalen geschlagen hat), das kann m.E. keiner der Betonköpfe
in den USA oder bei der EU wirklich beantworten. Das Regime in der
Ukraine steht jedenfalls in einer Reihe mit ähnlichen gescheiterten
Regime Change-Projekten der USA und des Westens. Angefangen mit dem
von den USA eingesetzten Batista-Regime in Kuba das in der
kubanischen Revolution und somit einem nuklearwaffenbestückten
Außenposten der Sowjetunion in direkter Nachbarschaft zu den USA
mündete, bis hin zu den Kriegen in Irak und Afghanistan, wo jetzt
jeweils eine zerrüttete politische Gemengelage zurückgelassen wird
die kaum noch weiter von einer institutionellen Demokratie entfernt
sein könnte.
Die EU steuert jedenfalls gerade mit Riesenschritten in einen
erschreckend blinden faschistoiden Militarismus von Amerikas Gnaden
hinein. 25 Jahre Friedensprozess, Annäherung zwischen West und Ost
und Völkerverständigung wurden binnen weniger Wochen den
expansionistischen Territorialinteressen der USA geopfert.
Geschichte wiederholt sich zum Glück nicht immer. Aber eines lässt
sich sagen: von vereinzelten Hasardeuren abgesehen, will/wollte
sowohl jetzt als auch in der Zeit vor 1914 niemand dass sich ein in
seinen Anfängen relativ unbedeutender regionaler Konflikt zu einer
weltweiten militärischen Katastrophe ausweitet.