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  • szul

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Seite 4 der DIW-Studie bis zum Ende gelesen?

John.Lemon schrieb am 10.01.2023 15:21:

Seite 4 der DIW-Studie gelesen?
Die Schlssfolgerung "Man braucht die Kohle unter Lützerath gar nicht", war eine Vorbedingung der Studie, nicht deren Ergebnis.

Diese Studie berechnet die Gesamtmenge Braunkohle, die – bei Erhalt des Hambacher Waldes und der Garzweiler Dörfer inklusive Lützerath – noch maximal aus dem Tagebaukomplex Hambach und Garzweiler gewonnen werden kann. Dieser Vorrat liegt Anfang 2021 bei etwa 230 Millionen Tonnen. Bei entsprechender frühzeitiger Drosselung der Produktion benötigtein Kohleausstiegspfad im Tagebaukomplex Hambach und Garzweiler bis zum Jahr 2028
noch maximal 200 Millionen Tonnen.

https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.819609.de/diwkompakt_2021-169.pdf

Der "Erhalt des Hambacher Waldes und [...]Lützerath" war also eine Vorbedingung der Studie, ebenso wie eine für den reduzierten Braunkohlebedarf reduzierte Produktion (!).
Die Industrie soll also teilweise aufhören zu produzieren, damit das funktionieren kann.

Nein, das war keine Vorbedingung,
sondern ist nur ein "Nebeneffekt".
Die zitierte Formulierung stellt auch keine
kausale Verknüpfung im logischen Sinne dar.*

Das geht auch aus dem dann folgenden Absatz hervor.

Bei entsprechender frühzeitiger Drosselung der Produktion benötigt
ein Kohleausstiegspfad im Tagebaukomplex Hambach und Garzweiler bis zum Jahr 2028
noch maximal 200 Millionen Tonnen. Dieser Kohleausstiegspfad im Einklang mit dem 1,5° Budget gewährleistet auch den Erhalt der Garzweiler Dörfer.

Oder im Fazit auf Seite 28:

Durch Addition des verbleibenden Budgets für die Kohleverstromung und der zusätzlich benötigten Mengen für die Braunkohleveredelung ergeben sich die maximal zulässigen Fördermengen der Tagebaue Garzweiler II und Hambach, welche noch mit dem international vereinbarten Klimaschutzziel, die Erhitzung auf 1,5°C zu begrenzen, vereinbar sind. Diese maximale Fördermenge wurde mit den Kohlevorräten in den Tagebauen Inden, Hambach und Garzweiler verglichen, welche bei Erhalt des Hambacher Waldes und ohne weitere Umsiedlungen aller noch bewohnten Dörfer am Tagebau Garzweiler förderbar sind. Hierfür wurden die Vorräte berechnet, die im Tagebau Garzweiler II ohne die Umsiedlung weiterer Dörfer zu gewinnen sind

*) Das ist nur ein Einschub, wenn es eine Vorbedingung wäre
müsst diese mit einem "um" oder dergleichen verknüpft sein.

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