Neoliberalismus und Farbrevolutionen: Der Neoliberalismus, eine Wirtschafts- und Politikkonzeption, die auf Marktliberalisierung, Deregulierung und Privatisierung setzt, hat seit den 1980er Jahren global an Einfluss gewonnen. Befürworter behaupten, dass neoliberale Reformen wirtschaftliches Wachstum und individuelle Freiheit fördern. Kritiker hingegen argumentieren, dass diese Maßnahmen oft soziale Ungleichheit verstärken und lokale Wirtschaften destabilisieren können.
Rolle der Think Tanks: Think Tanks spielen eine zentrale Rolle in der Verbreitung neoliberaler Ideologien und der Förderung politischer Veränderungen weltweit. In den USA und Europa finanzieren zahlreiche dieser Denkfabriken Forschungsprojekte, politische Kampagnen und zivilgesellschaftliche Organisationen, die in Ländern mit autoritären Regimen oder fragilen Demokratien aktiv sind. Zu den prominentesten Think Tanks gehören das National Endowment for Democracy (NED), das International Republican Institute (IRI) und das Open Society Foundations (OSF) von George Soros.
Vorwürfe und Kritik: Kritiker argumentieren, dass Think Tanks und westliche Regierungen Farbrevolutionen als Werkzeuge nutzen, um geopolitische Interessen zu verfolgen und Regierungen zu stürzen, die sich ihrer Kontrolle entziehen. Sie behaupten, dass durch finanzielle und logistische Unterstützung von Oppositionsgruppen und die Förderung von Protestbewegungen versucht wird, Regierungen zu destabilisieren, die sich neoliberalen Wirtschaftsreformen oder westlichen politischen Einflüssen widersetzen.
Beispiele für Farbrevolutionen:
• Rosenrevolution (Georgien, 2003): Diese Bewegung führte zum Sturz von Präsident Eduard Schewardnadse und zur Machtübernahme durch den pro-westlichen Politiker Micheil Saakaschwili.
• Orangene Revolution (Ukraine, 2004): Nach massiven Protesten und einem kontroversen Wahlkampf wurde die Präsidentschaftswahl annulliert und wiederholt, was letztendlich zur Wahl des pro-westlichen Kandidaten Wiktor Juschtschenko führte.
• Tulpenrevolution (Kirgistan, 2005): Diese Bewegung stürzte Präsident Askar Akajew und führte zu politischen Umwälzungen im Land.