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  • Stimmy

mehr als 1000 Beiträge seit 22.01.2018

Re: Und worauf verzichtest du?

kemmerich schrieb am 19.03.2024 18:49:

Alle Industriestaaten haben das System mit Hunderten von Milliarden gestützt und darauf hingearbeitet, dass der Konsumzirkus zurückkehrt. In Deutschland gab es dazu noch diese verlogene Abwrackprämie, die Botschaft war: Los, Leute, kauft Autos! Das ist jetzt die Gelegenheit! Konsumprämien würden auch für den Fall, dass die Menschen Gefallen am freiwilligen Verzicht finden, todsicher kommen. Warum?

Yep.
Ich denke auch, dass politisch massiv eingegriffen und eingeschränkt wird, wenn's im größeren Stil Trends gibt, dass die Bevölkerung dieses Spiel nicht mehr mitspielt.
Interessant finde ich da z.B. die Trends zur Arbeitszeitreduzierung (=> Viertagewoche und so).
Damit kommt man von dem Dogma weg, dass man ja eh 40h pro Woche arbeiten muss. Und kommt hin zu dem Gedanken, dass man selbst entscheiden kann, wie viel Lebenszeit man gegen wie viel Geld eintauschen will.
Und die Entscheidung kann eben auch so aussehen: Ich bin Software-Entwickler mit einem guten Stundenlohn, und arbeite deswegen nur 2-3 Tage pro Woche und habe 4-5 Tage pro Woche frei. Warum soll ich darüber hinaus Zeit gegen Geld tauschen, wenn ich gar kein großes Interesse habe das Geld zu verkonsumieren?
Man kann sogar darüber hinaus noch das Gefühl haben, etwas Gutes/Nachhaltiges damit zu tun, mit weniger Arbeit auch weniger Steuern zu zahlen. Weil Steuern zum guten Teil für nicht nachhaltige Dinge ausgegeben werden.
Aber - zurück zum Thema - Arbeitszeitreduzierung ist letztlich der Inbegriff des Verzichtens. Darum glaube ich nicht, dass das Wirtschaftssystem der Allgemeinheit diese Entscheidung dauer- und massenhaft einfach zugestehen wird.
Ich rechne nicht damit, dass eine Viertagewoche verboten wird. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie z.B. über zusätzliche Steuern unattraktiver gemacht wird.

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