Mit der gleichen Argumentation kann man aber auch die rumänischen Billigheimnner schönsprechen. Die schaffen für einen Bruchteil dessen, was der Einheimische verdient, also deutlich unter dem Mindestlohn und dürfen dann in Unterkünften leben, die sie von ihrem Gehalt bezahlen müssen. Üblich ist ja normalerweise, dass Unterkünfte vom Unternehmen bezahlt werden und Montagezulagen gezahlt werden ... nicht so für die Billigarbeiter aus Osteuropa.
Natürlich verdienen sie mehr als sie in der einheimischen Industrie verdienen. Aber sie leben ja auch nicht mehr daheim, sondern für die Dauer des Einsatzes eben in Deutschland und haben damit auch deutsche Lebenshaltungskosten. Und schon sind sie eben trotzdem eher "Billigarbeiter" und "Lohndrücker" denn ehrlich behandelt.
Mich stört halt an der Argumentationsweise, dass die Wanderarbeiter sich "glücklich" schätzen dürfen, für die Herren in den VAE arbeiten zu dürfen und mehr Geld bekommen als daheim, auch wenn selbige Herren mit Hochmut auf sie herabschauen und die Arbeiten machen lassen, für die sie sich selbst zu fein sind. 95% ausländische Arbeiter - das ist schon eine Hausnummer. Nur jeder 20. Arbeiter ist also Einheimischer - der Rest genießt das Leben in Luxus und fern jeder Unbill des Erwerbsarbeiterlebens.
Die gleiche Argumentationsweise findet sich auch bei den Sweatshops in Indien: sollen sie froh sein, die Näherinnen von Kleidung, dass sie überhaupt Arbeit haben. Wäre der westliche Ausbeuter nicht, wer würde sie dann beschäftigen und ihnen das karge Einkommen bieten, was sie sich erarbeiten dürfen?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.10.2020 23:55).