Ansicht umschalten
Avatar von Oberguru
  • Oberguru

mehr als 1000 Beiträge seit 21.06.2004

Nö: ein gruendlicher Bericht nützt eben NICHT UNBEDINGT allen!

Es ist noch keine VT, wenn man mal die verschiedenen möglichen Szenarien ausformuliert; denn sooo viel gibt es gar nicht. Für die direkten Zerstörungseinwirkungen gibt es drei Optionen: a) Boden-Luft-Rakete, b) Luft-Luft-Rakete, c) Beschuß aus einem Luftfahrzeug, d) sonstwas, e) UFO/Außerirdische.

Nun gilt es, die theoretisch mögliche Verantwortlichkeit für die verschiedenen Optionen auszuloten:
a) kann abgeschossen worden sein von: 1) "Separatisten", 2) Russen auf UA-Boden, 3) Russen auf UA-Boden, 4) nicht-Kiev-treuen Ukrainern, die aber nicht auf Seiten der "Separatisten" stehen, 5) Kiev-treuen Ukrainern, die nicht in die UA-Armee eingegliedert sind, 6) von UA-Armeeangehörigen (mit Deckung von ganz oben), 7) von subalternen UA-Armeeangehörigen ohne Deckung von oben, 8) sonstwas, 9) Außerirdische

b) und c) können abgeschossen worden sein von: 1) russischen Kampffliegern mit Hoheitszeichen, 2) Kampffliegern ohne Hoheitszeichen (dennoch RU zuzuordnen), 3) UA-Kampffliegern

Des weiteren wäre zu eruieren, ob es ein Fehlschuß gewesen sein könnte oder ob welche Argumentation in der Befehlskette dazu geführt haben könnte.

e) und a9) kann ausgeschlossen werden.
– russische oder hoheitszeichenlose Kampfflieger waren nachweislich nicht dort oben
– ukrainische Kampfflieger waren jedoch nachweislich dort oben
– aus den Lokalitäten und Standorten der Boden-Luft-Stellungen läßt sich theoretisch herleiten, woher der Beschuß gekommen sein kann und woher nicht.

Nun läßt sich auch eruieren, wen welches Szenario wen in weches Licht rücken würde; und wer allenfalls etwas zu verbergen hätte.

Schaut man zudem die militärstrategische Situation an, die sich in der Zwischenzeit ergeben hat, so wäre ein Abschuß den "Separatisten" zwar zuzutrauen; ändern würde das an ihrer heutigen Situation aber nichts (ob sie es gewesen waren oder nicht): sie hätten auch dann Unterstützung durch die russische Seite (in welcher Form auch immer). Daran würde sich nichts ändern, wenn man ihnen den Abschuß in die Schuhe schieben könnte.

Anders sähe das bei der UA-Armee- und Regierungsseite aus: wäre nachzuweisen, daß sie für den Abschuß verantwortlich wäre, so könnte die westliche Unterstützung zu bröckeln beginnen (auch wenn mit den Sanktionen der Schaden ohnehin schon da ist).

Ohne nun im Vorfeld irgendwem irgendwas zu unterstellen, liegt fast auf der Hand, daß nur die UA-Seite ein Interesse an der Nichtveröffentlichung hat, damit erst dann auskommt, daß sie die Finger im Spiel hatte, wenn die militärische Lage stabiler ist und die offenen Kämpfe abgeflaut sind, so daß es keine große Rolle mehr spielt, wer damals für den Abschuß verantwortlich war.

Summa summarum kann die Quintessenz daraus nur sein, daß es sich um dasselbe Muster gehandelt haben muß wie der Tonkin-Zwischenfall oder die "seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen"-Aktion. Wäre das nicht der Fall, bestünde kein Interesse, den Untersuchungsbericht noch länger unter Verschluß zu halten.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.09.2014 17:07).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten