hgrg schrieb am 03.09.2014 06:43:
Oberguru schrieb am 02.09.2014 17:17:
... aber dennoch ist die Schuldfrage je nach Konstellation nur einer einzigen Seite zuzuschreiben; nämlich derjenigen, die überhaupt erst jene Möglichkeiten zu einem entsprechenden "Eingreifen" hat; und wenn das nur eine einzige ist, wird damit dann die Schuldfrage automatisch beantwortet, obwohl sie eigentlich gar nicht gestellt worden ist – und genau das paßt wohl gewissen Kreisen eben nicht.
Zum tausendsten Mal: Der Untersuchungsbericht kann die Frage der Schuld nicht klären.
Durch eine Untersuchung des Wracks kann man nur feststellen was den Absturz verursachte. Ganz egal ob das Flugteug von einer Rakete, durch Maschinengewehrbeschuss oder den Zusammenstoß mit einer Reichsflugscheibe zerstört wurde: Man kann nicht feststellen wer dafür Verantwortlich war. Die Rakete ist immer die gleiche, egal ob sie von Russen, Ukrainern oder Separatisten abgeschossen wird.
Ich schreib' ja deutlich "JE NACH KONSTELLATION"!!!
Es könnte sein (oder auch nicht), daß der Bericht Beschreibungen von Zerstörungen (die dann mit zum Absturz beigetragen haben müssen) enthält, die nur von hochfliegenden Kampffliegern verursacht worden sein können (und unmöglich durch eine Boden-Luft-Rakete), wie es z.B. das Schadensbild der Einwirkung von Beschuß durch eine Bordkanone sein könnte.
Wäre dies der Fall, kann die Schuldfrage (implizit) ausschließlich auf denjenigen Fallen, der dort oben überhaupt mit Kampffliegern operieren kann (und das können die Separatisten bekantlich gar nicht); die Russen könnten das theoretisch – die waren aber weder laut ukrainischer, noch laut russischer Luftraumüberwachung dort oben; die Ukrainier waren aber bekanntlich mit Kampffliegern zu jenem Zeitpunkt dort oben.
Wäre dies jedoch nicht der Fall (und es wurde ausschließlich die Einwirkung von Trümmerteilen beschrieben, die durch den Explosivkörper eine Boden-Luftrakete verursacht werden können, würde die Schuldfrage auch gar nicht so offen auf dem Servierteller präsentiert und sie bliebe offen.
Wie gesagt: _JE_NACH_KONSTELLATION_ (des Schadensbildes)!!!
Und daß der Bericht nach wie vor unter Verschluß gehalten wird, könnte (muß aber nicht) darauf hindeuten, daß er Informationen enthält, mit der eine der Kriegsparteien in ein alles andere als vorteilhaftes Licht zu stehen kämen (eben z.B. dadurch, daß indirekt die Verursacherfrage ganz bestimmte Schlüsse nicht nur zuläßt, sondern daß diese sich aufdrängen könnten).
Das ist alles im Konjunktiv und Spekulation; aber ausformulieren kann man das schon jetzt – und das wird erst dann zum Indikativ, wenn dann der Inhalt des Berichts öffentlich bekannt wird UND darin gewisse (ganz bestimmte, aber im Vorfeld schon ausformulierbare) Dinge beschrieben werden.