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  • hubid

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Re: Wie Geschichte sich bei Rötzer verselbstständig

Wutschkow schrieb am 31.03.2020 08:32:

Innerhalb von fünf Wochen wird aus "es gab zwei Systeme im Reichweite, aber die wurden wohl nicht benutzt" ein "es gab keine Systeme in Reichweite. So bilden sich Legenden.

Das ist falsch. Du liest ungenau. Am 21.2. war davon die Rede, dass es zwei S-300-Systeme in Reichweite gegeben hätte, und das nächste BUK-System über 100km entfernt war (d.h. ausser Reichweite).

Am 31.3. war davon die Rede, dass es kein BUK-System in Reichweite gab. Die beiden Aussagen widersprechen sich nicht.

Selbst wenn sich die Artikel widersprechen würden, so ist das durchaus zu erwarten. Schliesslich hat die Untersuchung jetzt fast 6 Jahre gedauert. Wenn von Anfang an die Sache völlig klar gewesen wäre, dann würde das heissen, dass der Fall 6 Jahre lang verschleppt wurde. Ich gehe doch eher davon aus, dass das 6 Jahre gedauert hat, weil man so lange Erkenntnisse zusammengetragen hat. Dass dann logischerweise ab und zu eine andere Sicht auf den Fall entsteht, wäre nur konsequent.

Man hat also an dem Tag keine Radarsignatur erfasst, die für eine BuK-Feuerleitstation typisch wäre. Und es gibt keine Berichte über den Start einer BuK. Beides sind aber Indizien und keine Beweise. Denn man kann eine BuK auch ohne Feuerleitstation abfeuern.

Das ist natürlich falsch. Die Lenkwaffe des BUK-Systems findet den Weg in ein Ziel, indem es dem Radarecho des Beleuchtungsradars (aka. "Feuerleitradar") folgt. Ohne Feuerleitradar kein Echo, ohne Echo kein Treffer. Das Buk-System beinhaltet keine Lenkwaffen, die autonom ihr Ziel finden können.

Möglicherweise besteht da natürlich bei Dir auch eine Begriffsverwirrung zwischen "Feuerleitung" (also derjenigen Stelle, die die Lage beobachtet und Ziele zuweist) und einem "Feuerleitradar" (das Radar, das die Lenkwaffe ins Ziel führt).

Im von Dir zitierten Text wird von 36N85 geredet, dabei handelt es sich um das Feuerleitradar der SA-300, d.h. dem Ding, das eine Lenkwaffe ins Ziel führen würde, nicht etwa um das Luftlageradar. Und nebenbei: Die 36N85 kann keine Lenkwaffe eines BUK-Systems ins Ziel führen.

Und da das JIT darauf besteht, dass MH17 nicht mit mit dem SA-300-System abgeschossen wurde, sondern mit dem BUK-System, ist das auch nicht besonders relevant. Wir stellen allerdings fest, dass die Verwendung eines Feuerleitradars in der Regel detektiert werden würde, jedenfalls in einem Kriegsgebiet, in dem sich neben den beiden Parteien ausserdem mehrere NATO-Partner und Russland gegenseitig auf die Füsse treten. Immerhin hat sogar Deutschland von der Detektierung eines SA-300-Radars berichtet ...

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