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  • jc1

mehr als 1000 Beiträge seit 16.07.2012

Schon der Umstand, daß man sich reichlich "abgefahrener" Beobachtungsmethoden ..

...bedienen muß, also Weltraumteleskope u. dgl., sollte die Überlegung nahelegen, daß man die damit wahrgenommenen Erscheinungen nicht alle unbedingt auch im eigenen Vorgarten passieren lassen möchte.

alterpinguin schrieb am 25.10.2024 11:11:

jc1 schrieb am 25.10.2024 01:01:

alterpinguin schrieb am 24.10.2024 21:40:

Re: Wie war das, wenn schwarze Löcher kollidieren?

Re: "Direkter Kollaps" vs. "Supernova"

Wie war das, wenn schwarze Löcher kollidieren?
Wenn sich die Raum-Zeit durch ein schwarzes Loch drastisch ändert und da eine "normale Sonne" in die Nähe kommt, kann es da nicht eine Richtung geben in die keine Energie mehr abgestrahlt wird, so dass es für einen Beobachter aus der Richtung aussieht als wenn diese Sonne auf einmal verschwindet? Ein Beobachter aus einer anderen Richtung würde vielleicht ein extremes Leuchtfeuer sehen?

Re: Es wird aus der Fragestellung nicht ganz klar, ..., worin Ihre Prämissen bestehen, was also beispielsweise "drastisch" besagen soll und ob nun ein Zweier- oder Dreiersystem diskutiert wird.
Die Veränderung der Raum-Zeit-Metrik um ein einzelnes schwarzes Loch herum ist in erster Näherung isotrop, vulgo in allen Richtungen gleich. Wenn zwei schwarze Löcher um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen, bilden sich Strahlungskegel der sich interstellar relativistisch beschleunigten Materie, die sich um diese beiden herum befunden hat oder ausgeworfen wurde, aus. Sprich, die Strahlung ist nicht mehr isotrop.
Wenn Sie es als Beobachter fertigbringen, immer genau in der Richtung bzw. Ebene der geringsten Intensität zu bleiben, dann nehmen Sie zweifellos diese Abnahme der Strahlungsintensität wahr. Beispielsweise indem Sie sich genau auf der verlängerten Rotationsachse des Paars halten. Das dürfte Ihnen aber einiges an Navigationskünsten abverlangen, wenn Sie das ein paar Galaxien und damit Kiloparsec weiter so hinbekommen wollen, wie Sie das andeuten.

Bitte... es reicht doch vollkommen, dass so eine Konstellation kurzfristig möglich ist und diese zwar für solche Ereignisse im interstellaren Vergleich kurzfristig ist, aber für die Zeitspanne eines menschlichen Lebens immer noch unerreichbar bleibt. Man sollte nicht vergessen, dass der Beobachter immer noch ein einfacher Mensch ist. Vorstellungen von "ewig lebenden gottgleichen Wesen" können natürlich etwas anderes "sehen".
Dazu kommt grundsätzlich, dass fast alle interstellaren Erkenntnisse auf dem Versuch basieren aus sehr weit zurück liegenden Ereignissen gegenwärtige und zukünftige Aussagen zu treffen. Das wäre so als wenn jemand die Saurierzeit erforscht und daraus schließt, dass es eigentlich keine Menschen geben kann. Der Vergleich hinkt, allerdings nicht an dem Punkt, wenn man berücksichtigt, dass es sich bei dem "Forscher" um einen Menschen handelt. Menschen kommen scheinbar bei solchen Konflikten auf regelrecht unglaubliche Glaubensideen.
Definitiv scheinst Du ja in Deiner Ausführung doch davon auszugehen, dass es zu Ungleichverteilungen kommen kann und dass diese zu einem regelrechten Verschwinden der "Ab-Strahlung" führen können, also im Grunde, das was man bei Quasaren vermutet, wenn eine für uns als Betrachter rotierende Quelle angenommen wird und wir deshalb solche "Leuchtfeuer messen". Wenn etwas "schnell" rotiert, warum sollte es nicht auch etwas geben, das "langsam" rotiert (für unsere menschliche Wahrnehmungsspanne)?

Ich könnte mir vorstellen, daß schon die Gezeitenwirkungen eines "gewöhnlichen" schwarzen Loches in Erdnähe inkompatibel mit der Existenz einer Biosphäre wären, denn der Entstehung dieses Gebildes gehen einige sehr - vorsichtig ausgedrückt - kataklysmische Ereignisse voraus. Aber das war nicht wesentlicher Gegenstand meines Einwands. Sondern daß die Wahrscheinlichkeit, just während der zeitlich sehr eingeschränkten Beobachtungsspanne von ein paar Dekaden, also so ein bis zwei Menschengenerationen, mit den gegenwärtig zur Verfügung stehenden Instrumenten just Zeuge eines wie vorstehend postulierten Ereignisses zu werden, nämlich dem scheinbaren Verschwinden eines Sterns, nicht nur wegen ihrer - empirisch absoluten Rarität, sondern auch wegen des Umstands, daß die Beobachtungs-Instrumente dann auch alle in genau eine ganz bestimmte Richtung schauen und eine möglichst hochauflösende Zeitreihe registrieren müßten. Und auch nur, wenn dieses Himmelskörper-Trio a) einer hinsichtlich Lage und Ausrichtung genau definierten Choreographie folgt und b) nicht grade ausgerechnet in irgendeinem Galaxienkern nistet, der wegen der interstellaren Materie darin optisch unzugänglich ist, wie uns das zentrale Schwarze Loch unser eigenen Galaxie (Sgr A) lehrt.
Praktischerweise würde ich nicht nur das Theorie-Besteck zum "Sezieren'" seltsamer Phänomene erst dann herausholen, wenn sie auftreten, sondern den Hypothesengenerator erst dann auch "anlassen". Den Vergleich mit der Paläozoologie habe ich übrigens nicht ganz verstanden.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.10.2024 03:45).

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