> > Wer den massiven Einfluss der protestantischen Arbeitsethik auf
die
> > gesamte westliche Wirtschaft und Kultur vernachlässigt [...]
>
> Wie macht man das, einen "Einfluss" "vernachlässigen"?
... "bei seinen Überlegungen zu diesem Thema" vernachlässigt ..., du
weisst, was gemeint war, werden wir jetzt kleinkariert oder gehen dir
die Sachargumente aus?
> Das
> Bewusstsein um diesen Einfluss und die Erkenntnis seiner
> Durchdringung aller gesellschaftlichen Bereiche hingegen ist
> tatsächlich wichtig, allein schon um ihn irgendwann einmal zu
> überwinden.
Genau das wäre schon die Frage, ob die (völlige) Überwindung dieses
Einflußes wirklich wünschenswert wäre - er ist offensichtlich für die
Hähe der wirtschaftlichen Produktivität und unseren Lebensstandard
mit verantwortlich.
>
> [...]
>
> > So wie du versuchst, den Umstand zu verdrängen, daß Kapitalanlage
> > (egal durch wen) ein schwieriges, aufwendiges Geschäft mit Planungen,
> > Abschätzungen und auch Eingehen von Risiken ist, möchte man wirklich
> > meinen, dein ganzes Weltbild hängt dran ... .
>
> Was auch immer du unter einem "Weltbild" verstehst - meine
> Beobachtung und Analyse der Realität jedenfalls sieht so aus, dass
> dein "schwieriges, aufwendiges Geschäft" zwar einerseits tatsächlich
> mit solch enormen "Risiken" behaftet ist, dass in einer geistig
> gesunden Organisationsform eben nicht jeder Hinz und jeder Kunz damit
> betraut würde, nur weil er's irgendwie zu Geld gebracht hat;
Genau diese Risiken sind keine Frage der Qualifikation, sonder der
Verantwortung! Wenn es Privateigentum ist, setzt der "Kapitalist"
SEIN Kapital ein, seinen Besitz - und wenn es schief geht, ist SEIN
Kapital weg!
Das Verhältnis zu Kapital hingegen, daß einem selbst nicht gehört,
sondern "nur" einer abstrakten Organisation ("der Geselllschaft";
"dem Staat"; "der geistig gesunden Organisationsform"; ist ein
prinzipiell anderes und viel unverantwortlicheres.
Das derartiges "öffentliches Eigentum" schlechter verwaltet,
behandelt und geschützt wird, hat sich in jeder Gesellschaftsform
gezeigt und lässt sich an praktisch jeder öffentlichen Einrichtung
oder Institution zeigen (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen ...).
Ganz abgesehen davon: Wie sollte wohl die Qualifikation, die
Vergütung und die Auswahl von "öffentlichen" Kapitalanlegern in einer
"geistig gesunden Organisationsform" aussehen? - Woraus sich die
Frage ergibt, was das überhaupt sein soll, eine "geistig gesunden
Organisationsform"?
> dass
> dieses Geschäft aber andererseits nicht wirklich so "schwierig und
> aufwendig" ist, dass es die exorbitanten Gewinne daraus rechtfertigen
> würde, die sich daraus nunmal ziehen lassen - die exorbitanten
> Einlagen vorausgesetzt, die jemandem beispielsweise lediglich durch
> den feudalismuskompatiblen Gesetzen gehorchenden Umstand verschafft
> wurden, reiche Eltern gehabt zu haben.
Um diese zweifellos vorhandenen Fehlsteuerungen zu korrigieren,
brauchen wir keinen Marx & Co. - dafür gäbe es genug Instrumente
(Stichworte Erbschaftssteuer, Tobin-Tax), die im übrigen völlig
"kapitalismuskompatibel" wären - da der "Kapitalismus" eben
prinzipiell so kein enges, geschlossenes System ist.
> Während sich die Leute, die
> die Infrastruktur und das Sozialgefüge am Laufen halten, ohne die
> wirklich alles zusammenbrechen würde, sich mit Hungerlöhnen abspeisen
> lassen müssen,
"Hungerlöhne" bedeutet, man würde bei diesen Einkommen "hungern";
dies ist mindestens in der westlichen Welt nicht der Fall. Also nur
wieder eine der zahllosen vorsätzlichen Überspitzungen, mit der man
die Lage schlimmer darstellen will, als sie ist.
Und die generelle Aufteilung der wirtschaftlich erzielten Ergebnisse
zwischen Kapital- und Arbeitnehmerseite ist Verhandlungssache, wobei
sich im Moment tatsächlich hier und da der Eindruck zeigt, das die
Vertreter der Arbeitnehmerseite schlicht ihren Job nicht ordentlich
machen (vielleicht bräuchten die Gewerkschaften mal etwas mehr
"protestantische Arbeitsethik" ...?)
> und Spekulationsunfälle der vorgenannten Herren immer
> wieder zahlreichen Bürgern die Möglichkeit gänzlich rauben, an der
> Zwangsarbeitsgesellschaft überhaupt noch teilzunehmen, die ihnen
> zumindest diese relativen Hungerlöhne sichert.
Schlichte Fehler, moralisch oder gar gesetzlich zweifelhaftes
Verhalten gab und gibt es immer, und für eine effektivere Bekämpfung
desselben bin ich jederzeit zu haben; allein, mich erstaunt immer
wieder dieser hartnäckige Glaube an die Utopie, daß mit der
"richtigen" Gesellschaftsform derartiges menschliches Fehlverhalten
verschwinden würde - auch hier ein Glaube, der an den "neuen
Menschen", wobei dieser Glaube so neu nicht ist.
TecDoc
die
> > gesamte westliche Wirtschaft und Kultur vernachlässigt [...]
>
> Wie macht man das, einen "Einfluss" "vernachlässigen"?
... "bei seinen Überlegungen zu diesem Thema" vernachlässigt ..., du
weisst, was gemeint war, werden wir jetzt kleinkariert oder gehen dir
die Sachargumente aus?
> Das
> Bewusstsein um diesen Einfluss und die Erkenntnis seiner
> Durchdringung aller gesellschaftlichen Bereiche hingegen ist
> tatsächlich wichtig, allein schon um ihn irgendwann einmal zu
> überwinden.
Genau das wäre schon die Frage, ob die (völlige) Überwindung dieses
Einflußes wirklich wünschenswert wäre - er ist offensichtlich für die
Hähe der wirtschaftlichen Produktivität und unseren Lebensstandard
mit verantwortlich.
>
> [...]
>
> > So wie du versuchst, den Umstand zu verdrängen, daß Kapitalanlage
> > (egal durch wen) ein schwieriges, aufwendiges Geschäft mit Planungen,
> > Abschätzungen und auch Eingehen von Risiken ist, möchte man wirklich
> > meinen, dein ganzes Weltbild hängt dran ... .
>
> Was auch immer du unter einem "Weltbild" verstehst - meine
> Beobachtung und Analyse der Realität jedenfalls sieht so aus, dass
> dein "schwieriges, aufwendiges Geschäft" zwar einerseits tatsächlich
> mit solch enormen "Risiken" behaftet ist, dass in einer geistig
> gesunden Organisationsform eben nicht jeder Hinz und jeder Kunz damit
> betraut würde, nur weil er's irgendwie zu Geld gebracht hat;
Genau diese Risiken sind keine Frage der Qualifikation, sonder der
Verantwortung! Wenn es Privateigentum ist, setzt der "Kapitalist"
SEIN Kapital ein, seinen Besitz - und wenn es schief geht, ist SEIN
Kapital weg!
Das Verhältnis zu Kapital hingegen, daß einem selbst nicht gehört,
sondern "nur" einer abstrakten Organisation ("der Geselllschaft";
"dem Staat"; "der geistig gesunden Organisationsform"; ist ein
prinzipiell anderes und viel unverantwortlicheres.
Das derartiges "öffentliches Eigentum" schlechter verwaltet,
behandelt und geschützt wird, hat sich in jeder Gesellschaftsform
gezeigt und lässt sich an praktisch jeder öffentlichen Einrichtung
oder Institution zeigen (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen ...).
Ganz abgesehen davon: Wie sollte wohl die Qualifikation, die
Vergütung und die Auswahl von "öffentlichen" Kapitalanlegern in einer
"geistig gesunden Organisationsform" aussehen? - Woraus sich die
Frage ergibt, was das überhaupt sein soll, eine "geistig gesunden
Organisationsform"?
> dass
> dieses Geschäft aber andererseits nicht wirklich so "schwierig und
> aufwendig" ist, dass es die exorbitanten Gewinne daraus rechtfertigen
> würde, die sich daraus nunmal ziehen lassen - die exorbitanten
> Einlagen vorausgesetzt, die jemandem beispielsweise lediglich durch
> den feudalismuskompatiblen Gesetzen gehorchenden Umstand verschafft
> wurden, reiche Eltern gehabt zu haben.
Um diese zweifellos vorhandenen Fehlsteuerungen zu korrigieren,
brauchen wir keinen Marx & Co. - dafür gäbe es genug Instrumente
(Stichworte Erbschaftssteuer, Tobin-Tax), die im übrigen völlig
"kapitalismuskompatibel" wären - da der "Kapitalismus" eben
prinzipiell so kein enges, geschlossenes System ist.
> Während sich die Leute, die
> die Infrastruktur und das Sozialgefüge am Laufen halten, ohne die
> wirklich alles zusammenbrechen würde, sich mit Hungerlöhnen abspeisen
> lassen müssen,
"Hungerlöhne" bedeutet, man würde bei diesen Einkommen "hungern";
dies ist mindestens in der westlichen Welt nicht der Fall. Also nur
wieder eine der zahllosen vorsätzlichen Überspitzungen, mit der man
die Lage schlimmer darstellen will, als sie ist.
Und die generelle Aufteilung der wirtschaftlich erzielten Ergebnisse
zwischen Kapital- und Arbeitnehmerseite ist Verhandlungssache, wobei
sich im Moment tatsächlich hier und da der Eindruck zeigt, das die
Vertreter der Arbeitnehmerseite schlicht ihren Job nicht ordentlich
machen (vielleicht bräuchten die Gewerkschaften mal etwas mehr
"protestantische Arbeitsethik" ...?)
> und Spekulationsunfälle der vorgenannten Herren immer
> wieder zahlreichen Bürgern die Möglichkeit gänzlich rauben, an der
> Zwangsarbeitsgesellschaft überhaupt noch teilzunehmen, die ihnen
> zumindest diese relativen Hungerlöhne sichert.
Schlichte Fehler, moralisch oder gar gesetzlich zweifelhaftes
Verhalten gab und gibt es immer, und für eine effektivere Bekämpfung
desselben bin ich jederzeit zu haben; allein, mich erstaunt immer
wieder dieser hartnäckige Glaube an die Utopie, daß mit der
"richtigen" Gesellschaftsform derartiges menschliches Fehlverhalten
verschwinden würde - auch hier ein Glaube, der an den "neuen
Menschen", wobei dieser Glaube so neu nicht ist.
TecDoc