Ansicht umschalten
Avatar von macbeth1
  • macbeth1

517 Beiträge seit 26.02.2009

Re: Maslow, etc... erst selber denken, dann Maul aufreißen

Was hab ich Dir denn getan ? Geht das auch sachlich ?

Esau schrieb am 16. Februar 2011 13:18

> Was Du als "undifferenziertes Zusammenrühren" beschreibst, sehen
> andere Leute vielleicht als systemisches Denken über die Grenzen
> akademischer Bibliotheksklassifizierungsklassen hinweg

Ich habe kein Problem mit abweichenden Meinungen. Aber wenn wir schon
dabei sind:

Ich häng mich speziell daran auf:
> "Sie [die Komission] untersucht eine neue Messgröße für
> wirtschaftliches Wohlergehen. Offensichtlich macht ein
> steigendes Bruttoinlandsprodukt nicht glücklich ... " 

Jetzt erklär mir mal wie man vom "wirtschaftlichen Wohlergehen" auf
"glücklich" kommt ! Und beachte bitte den systemischen Denkansatz !

> > 
> > Vielleicht sollte sich der Autor erstmal über Bedürfnispyramiden,
> > Motivatoren 

> Nicht nur lesen, sondern auch verstehen.

>
> z. B. Maslow-Pyramide:
> Nur in der untersten Stufe braucht Mensch materielle Befriedigung wie
> Essen, Kleidung, Wohnung.

> Wenn die erfüllt sind, kann Mensch glücklich sein, egal ob mit 1 Euro
> pro Tag oder 100 oder gar 10000.

1.) Falsch, mindestens die unteren drei Stufen werden als
Hygienefaktoren verstanden. Sprich, deren Nichterfüllung führt zu
Unzufriedenheit - die Erfüllung aber eben nicht zu Glück.
2.) Habe ich irgendwo geschrieben, dass Geld glücklich macht ?

> Unserer ver-BIP-te Welt hat die höheren Bedürfnisse (Sicherheit,
> Gemeinschaft, Anerkennung, Selbstverweirklichung) alle dahingehend
> verbogen (=pervertiert, vgl. lat. "pervertere"), daß zu ihrer
> Erfüllung materieller  Umsatz oder monetärer Besitz - im Endeffekt
> einfach nur Geld als Geld für sich selber - erforderlich ist.

Nur weil ein VWL'er mal das BIP erfunden hat, ändern oder verbiegen
sich nicht die individuellen Bedürfnisse.
Den Ersten machen Wettbewerbe und Abwechslung glücklich, den Zweiten
die Zeit mit der Familie, der Letzte freut sich, wenn er sich über
andere erheben oder sie niedermachen kann ...

Das Problem ist m.E. , dass die Leute sich ihrer Bedürfnisse nicht
klar sind und sich deshalb an falschen oder falsch verstandenen
Werten (BIP, Germany's Next Topmodel, etc pp) ausrichten und messen -
was dann zur Tretmühle "Mehr Geld, mehr Ruhm, mehr Gier" führt.

> http://www.geld-frisst-mensch.de/beweis.php
> Quelle: Binswanger senior, 
> Binswanger Junior schreibt Bücher wie "sinnlose Wettbewerbe" oder
> "Tretmühlen des Glücks".
> Binswangers Schüler leitet eine große Geldmaschine 
> ("Leistung, die Leiden schafft", oder so ähnlich)

> Geld wird zum universellen Bedürfniserfüller, Gier zur einzig
> relevanten Motivation. Leider kann dies aber oberhalb Level 1 Maslow
> nicht mehr in der Breite funktionieren. 
> Wenn z. B. Status nur mehr relativ in einer Dimension definiert wird
> (mehr Geld als der Andere), entsteht ein Engpass.
> Wenn Sicherheit als Sparguthaben defineirt wird, führt das zur
> Geldhortung ("Tragedy of thrift") und damit wirtschaftliche
> Rezession.

> Wenn ich von hier weiter denke, z. B hier
> http://www.geld-frisst-mensch.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=9

Schenk ich mir. Das muss jeder für sich ausmachen, ob er dem Geld
nachjagen bzw. äußeren Zwängen nachgeben will (oder muss).
Ich vermisse allerdings den systemischen Denkansatz, wenn "in einer
Dimension definiert wird". ;-)

> dann stelle ich fest daß in unserer Gesellschaft midestens 90 % der
> Arbeit und damit auch Ressourcennutzung "sinnlos" oder zumindest
> "pervers" zur Glückserfüllung ist.

Nicht ganz meine "Wortwahl", aber ich stimme zu.

> Damit erklärt sich, daß auch  Menschen mit 10 % unseres
> Durchsatzlevels glücklich sein können.

Ersetze "glücklich" durch "zufrieden", dann bin ich dabei.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten