Ansicht umschalten
Avatar von macbeth1
  • macbeth1

517 Beiträge seit 26.02.2009

Re: Maslow, etc... erst selber denken, dann Maul aufreißen

OK, Sachlichkeit. Ich dampf den thread mal ein und versuche meine
Hypothese.

> Die Verbindung der Themen an sich nennt sich "Glücksökonomie".

> Im Übrigen beansprucht ja die Ökonomie für sich, die Lehre von der
> optimalen Allokation der Wirtschaftsfaktoren zur Befriedigung der
> Bedürfnisse zu sein.

> Da wird die Frage, ob sie das auch kann, doch noch erlaubt sein,
> oder?

Ja, ist sie. Aber die Argumentation mit Verweisen auf X Studien und Y
Komissionen nervt. Das ist nicht stichhaltig, weil sich
wahrscheinlich Studie X-1 und Komission Y-2 (besagte
Enquete-Komission) nicht mit dieser Frage befassen. Ich finde die
Argumentation über Maslow, Herzberg zu (Tusch ! Erkenntnisgewinn
meinerseits ) Binswanger und Laszlo besser.

Oder als Gegenfrage: Wenn ich davon ausgehe, dass der Anspruch der
(Glücks-)Ökonomie eine Lüge ist; warum soll ich ihn beim Wort nehmen
und die Folgen beklagen ? Dann nehme ich doch lieber gleich den
Anspruch auseinander.

Hintergrund: Wir arbeiten uns beide an den gleichen
Unzulänglichkeiten ab.
Ich sage, Geld macht nicht glücklich. Geld macht zufrieden.
Du sagst, materielle Ökonomie auf Befriedigung der Grundbedürfnisse
herunterfahren.

Ich sage, die Menschen sind sich Ihrer Bedürfnisse nicht klar und
richten sich an falschen Werten aus (freiwillig oder zwangsweise).
Du sagst, Glück über Zufriedenheit hinaus soll dem Einzelnen
überlassen sein.

Beide Doppelaussagen lassen sich schnell aus "meinem" Maslow und
Herzberg ableiten.

Das hat alles seine Wurzel in dem verlogenen Anspruch der
Glücksökonomie. Denn Bedürfnisse setzen Mangel voraus. Mangel erzeugt
Unzufriedenheit. Um Bedürfnisse zu befriedigen, muss der Kunde
unzufrieden sein oder gemacht werden. Und schon sind wir bei "Deinem"
Binswanger und Laszlo.


> Das alles nur, weil in unserer Wirtschaft ohne wachsendes BIP die
> Arbeit nicht mehr knapp ist, ohne knappe Arbeit diese keinen Preis
> hat und damit der Arbeitsmarkt nicht mehr als Verteilungssystem
> funktioniert.

Das sind viel zu viele Negierungen in einem Satz (ohne, nicht knapp,
ohne knappe, keinen, nicht) ! Guttenbergscher Schwurbelpreis ;-)
total sinnverstellend.

> > Ersetze "glücklich" durch "zufrieden", dann bin ich dabei.

> OK, dann hat es sich gelohnt, sich zusammenzuraufen?

Voll und ganz. Frei nach Karl Valentin: Eine Diskussion ist erst dann
zu Ende, wenn alles von allen gesagt wurde.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten