Absolut verzerrtes Bild

Bei allem Respekt aber es ist unglaublich auf welcher Faktenlage der Verfasser seine Analyse bezieht. Noch schlimmer ist, was er für Schlüsse folgert. Ich stimme meinem Vorkommentatoren zu, dass er entweder bewusst oder unbewusst Propaganda für das Regime macht. Aussagen wie: „Ferner erwägt oder suggeriert diese Gruppierung eine nationale Armee, die angeblich im Begriffe ist zu entstehen. Spätestens an dieser Stelle zeigt sich m. E. die Naivität dieser Gruppe und vielleicht auch der Bewegung als Ganzes…“ sind so realitätsfremd, dass man zweifelt, ob der Autor es wirklisch ernst meint und über gerinste Kenntnisse von der dortigen Bewegung besitzt. Dann geht es weiter: „Heute ist umgekehrt eine mindestens millionenstarke religiöse Zivilbevölkerung, die auch materiell die Hauptprofiteure der islamischen Republik sind, jederzeit bereit, mit der Waffe in der Hand ihr Leben zu opfern und den Sturz des Systems zu verhindern“. Auch daran merkt man, dass der Autor nicht gut über den Status der Anhängerschaft des Regimes informiert ist. Noch nie war das Regime in so einer desolaten existenziellen Krise. Sie hat ihre Legitimät wegen Korruption und Vetternwirtschaft so sehr verloren, dass es händeringend betteln muss, um Schlägertrupps auf die Strasse zu schicken. Eine Tatsache auf die der Verfasser selbst zurecht auf der nächsten Seite verweist. Täglich kursieren Bilder und Filme von Kindern der Machtelite im Ausland, die sich in Parties vergnügt rumtreiben, während die Leute im Iran um ihr täglisches Brot kämpfen müssen. Dann deutet der Verfasser auf die heraufbeschworene Gefahr des Bürgerkriegs. Eine Masche, die das Regime seit Jahren benutzt, um die Proteste mundtot zu machen. Genauso wie die Paranoia Israel, USA und die arabischen Verbündeten könnte natürlich die Gunst der Stunde nutzen und ihr Unwesen treiben. Eine weitere Drohung die das Regime gerne bringt, wenn es die Leute niederknüppelt. Hätten die USA, Israel oder wer auch immer den Iran destabilisieren wollen, hätten sich schon seit Jahren die Gelegenheit gehabt. Wieso sollten sie? Sie wissen genau, dass ihre besten Verbündeten im Iran sitzen nämlich die ganze Jugend, Frauen… die nichts lieber wollen, als westlich zu leben. Und dann kommt der krönende Abschluß: „Immerhin hat die Islamische Republik zweifelsohne zur relativen Stabilität des Mittleren Ostens beigetragen…“, Man kann natürlich die Pest mit der Cholara bekämpfen. Ich bin nicht der Ansicht, dass der Autor beabsichtigt eine Propaganda für das Regime zu treiben. Dafür ist er zu klug, weise und will, so wie alle das beste fü den Iran. Aber es kann sein, dass ihn seine amerikakritische Sichtweise so sehr blendet, dass er die Wahrheit zu Irans Ungunsten verzerrt sieht.