Was tatsächlich hinter Zeitarbeit steckt, ist das Hire-And-Fire-Prinzip, wie man es aus den USA kennt. Die Industrie wünscht sich totale Flexibilität und schielt neidisch auf Arbeitsmärkte wie in den USA, China usw.
In den USA funktioniert das sogar ganz gut, weil die Leute eine andere Grundeinstellung (komplette Eigenverantwortung == Freiheit) haben und außerordentlich flexibel sind. Eine Arbeits-Vita mit häufigen Wechseln zischen Ost- und Westküste ist dort für sehr viele Menschen normal.
In Deutschland ist dies völlig anders. Die Menschen sind viel stärker verwurzelt, die Hauspreise sind viel höher, Umzüge sind viel aufwändiger. Mit Gerhard Schröder hat die Industrie einen willfährigen Politaffen gefunden, der ihr ein Heer von mobilen Aushelfern vermittelte - durch Zeitarbeit. Risiko gleich Null, Hire-And-Fire auf deutsche Art, billig noch dazu.
Wenn es nach mir geht, muss ein Zeitarbeiter bei gleicher Qualifikation vom ersten Tag an exakt den gleichen Lohn wie Stammbeschäftigte erhalten, eher noch einen Zuschlag. Denn immerhin hat er kaum Schutz. Die Zeitarbeit muss befristet sein, Verlängerung ist ausgeschlossen und der temporäre Bedarf muss bei der Verpflichtung nachgewiesen werden. Maximal 6 Monate, entweder man stellt anschließend fest ein, oder der Arbeitsplatz bleibt leer. Eine Substitution mit einem anderen Zeitarbeiter ist ausgeschlossen.
Verstöße werden mit Prozentsätzen des Jahresumsatzes geahndet, anders kapieren das manche nicht.