willlernen schrieb am 28.08.2022 08:40:
In Deutschland hat man einen dämlichen Neidkomplex bedient, dass sich die Franzosen eine goldene Nase verdienen, wenn hier mal die Sonne nicht scheint. "Dann müssen wir tschechischen und französischen Atomstrom importieren". Da stellt sich dann die Frage, belügt man die Leute bewusst, oder glaubt man den Unsinn selber den man erzählt? Die französischen AKW´s können doch nicht seit Gestern am Limit sein, das müsste soch schon Jahre bekannt sein und dürfte kein Staatsgeheimnis sein. Meine Befürchtung ist: Man hat sich da irgendwas zusammenfantasiert und das glaubt man dann, bis sich rausstellt, das alles Unsinn war. Man mag sich gar nicht ausmalen, was passiert wenn die beiden größten EU Länder massive Energieprobleme bekommen. Alle reden übers heizen, wobei man das bei einem möglich milden Winter lösen könnte. Was das für die Industrie bedeutet, ist kaum absehbar, das kann auch gesunde Unternehmen in den Abgrund treiben.
Naja, wie war das noch, vor einigen Jahren, als es um den Atomausstieg ging? Da meinte so ein "Energieexperte" in einer Sendung, wir würden im Winter ja sowas von einem Problem bekommen, weil der Strom nicht mehr reichen würde. Auf die Frage, wie das denn sein könnte, in Deutschland würde doch kaum jemand mit Strom heizen, meinte er dann "ja in Deutschland nicht, aber in Frankreich".
Das Problem, das wir - und möglicherweise auch die Franzosen - nun bekommen, hat nichts mit "zu wenig Strom" zu tun, sondern eher damit, dass der Strom unbezahlbar werden wird. Genauso wie Gas.
Im Grunde ist das eigentlich alles kein großes Ding, letztlich müssten nur Löhne, Renten und Sozialleistungen angepasst werden. Natürlich überführt man damit die Teuerung in eine Inflation. Aber die trifft ja dann nur die Reichen, deren Vermögen an Kaufkraft verlieren.