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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Europa

Trotz einer von meiner sehr divergierenden Grundposition bin ich wieder einmal genötigt, Lieven vollumfänglich zuzustimmen. Eine beträchtliches Mass an intellektueller Redlich- und Unabhängigkeit ist ihm nicht abzusprechen.

Europa, darin insbesondere auch Macron, ist ein tragischer Fall. Nachdem es historisch aufgrund seiner tödlichen inneren Zerstrittenheit mehrfach entscheidend der usa, sogar avant la lettre, den Aufstieg zur bestimmenden Weltmacht ermöglicht hat, zieht es nun erneut die gänzlich falschen Schlüsse aus der historischen Situation. Wie auch immer man zu Putin steht - wenn man das Ergebnis seiner zwei Jahrzehnte Herrschaft mit denen der weit kürzeren der Vorkriegs-Hitlerzeit vergleicht, erkennt man deutlich - dieser Mann mag autokratisch sein, aber ist eben kein Hitler, es gibt in Russland keine Sündenböcke, wie es die Juden für die Nazis waren. Er agiert nach rationalen Prinzipien, nicht von einer Ideologie getrieben. Entsprechend ist auch ihm klar, dass Russland zwar Europa zerstören, aber nicht beherrschen könnte. Die aus gewissen interssierten Kreisen kommenden Behauptungen, er werde, nach der Ukraine, weitere Staaten angreifen, er bedrohe mithin ganz Europa, entbehren jeder Grundlage. Im Gegensatz zu Hitler hat er auch noch nie von einem Volk ohne Raum gesprochen (was im Fall Russlands selbstverständlich besonders unsinnig wäre).

Man kann mit dem Mann verhandeln, nicht aber die in den Neunzigern entwickelten Pläne für die Ukraine durchdrücken. Diese muss man fallen lassen. Alles andere führt zu einer Eskalation des Krieges, die in erster Linie Europa massiv schadet. Noch ist diese ultimative europäische Katastrophe verhinderbar.

Disclaimer: Das Vorstehende ist meine persönliche Ansicht und verfolgt keinesfalls die Absicht, irgendjemanden irre zu führen. Wirklich nicht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.04.2024 17:42).

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