Ansicht umschalten
Avatar von propellerfisch
  • propellerfisch

704 Beiträge seit 01.07.2009

Re: Ja und?

schopy schrieb am 29. Mai 2013 19:10

> hermeline schrieb am 29. Mai 2013 15:11

> > Der Staat macht aber noch etwas anderes: Er
> > institutionalisiert soziale Aufgaben und nimmt der Bevölkerung daher
> > ab, sich selbst zu organisieren... 

> Falsch: *Die Bevölkerung* organisiert soziale Aufgabe über die
> "öffentliche Hand" weil sie im Laufe der Geschichte erkannt hat, dass
> ihre Abhängigkeit vom Wohlwollen Wohlhabender nicht etwa zu
> Unfreiheit führt sondern Unfreiheit *ist*. 
Ich vermute, Du hast Ihn falsch verstanden, er interpretiert aus
Sicht der Herrschenden. Was das mit der *Bevölkerung* in diesem
Zusammenhang soll, ist bei Deinem Beitrag gar nicht zu verstehen. 

> > ...und zu erkennen, dass es auf ihre
> > eigene Solidarität ankommt. Er schafft Abhängigkeit durch angebliche
> > Sicherheit.

> Die Sicherheit, durch gemeinsam organisierte soziale Aufgaben ein
> *Recht* auf das eigene Überleben zugesprochen zu bekommen, eine
> "angebliche" Sicherheit zu nennen, eine solche orwellsche Verdrehung
> kann wirklich nur einem neoliberalen Hirn einfallen! Soziale Aufgaben
> staatlich zu organisieren und durch Steuerzahlungen *aller* Bürger zu
> finanzieren, *ist* Solidarität!

hermeline hat eigentlich nur die wichtige Funktion des Staates
skizziert, neben dem Machterhalt als Basis des Kapitalwachstums vor
allem das Staatsvolk als Legitimationsmasse politisch verdummt bei
Laune zu halten (letztlich auch Machterhalt). 
Deine in diesem Thread vertretene Masterplantheorie zur Abschaffung
der Staaten ist nonsens. Recht hast Du allerdings in dem Sinne, dass
es keine  Nationalstaaten mehr sein müssen, da Nation als
ideologischer Begriff tatsächlich neben dem zu nutzenden Aspekt auch
hinderliche aufweist. Kapitalismus ist schon lange global, aber so
sehr der Nationalstaat ein ökonomisches Korsett darstellt, so sehr
gewährleistet er unverzichtbar die Herrschaft des Kapitals. So war
Deutschland vom Kaiserreich bis heute  kapitalistisch, ob die DDR
kleptokratisch oder feudalistisch war, vermag ich leider nicht zu
bestimmen, Volkseigentum an Produktionsmitteln gab es jedoch nicht,
da weder das Volk noch die Partei die Verfügungsgewalt hatte, sondern
Erich Honecker und Günter Mittag.  
Deine Theorie würde im Geldbunker von Onkel Dagobert münden, das ist
Kinderkapitalismus. Die EU ist mächtigen Kreisen schon recht gewesen.
Aber noch ist "Nation" eine nicht zu verharmlosende u.a. ideologische
Kategorie, die sich massenpsychologisch prima nutzen lässt, jedoch
nicht für die "EU". 
Libyen, Syrien, Irak oder gar Afghanistan waren oder sind keine
kapitalistischen Staaten, was da mit den Menschen passiert ist denen
in der Tat egal und auch, ob sich das dort Staat nennt oder nicht.

> > ...und schwächt damit die Eigeninitiative. 

> Neoliberale Gülle in Reinform. Und wer sich nicht selbst helfen kann,
> also nicht genug "Eigeninitiative zeigt", hat halt Pech gehabt. Die
> Natur ist grausam, gell?
Du kannst oder willst hermeline nicht verstehen.


> > Du hängst der Illusion nach, man könne den Staat von oben so
> > organisieren, dass er gut wäre. 

> Wieso "von oben"?

tja

Bewerten
- +
Ansicht umschalten