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  • Sikkimoto

mehr als 1000 Beiträge seit 28.04.2017

Der Text ist weltfremd

Allein schon, weil mit der AFD eine politische Kraft rechts von der Union entstanden ist, die demokratietheoretisch nie hätte entstehen dürfen. Die strategische Aufgabe für jeden Kandidaten der Union muss nun aber lauten, die nötige Rechtsverschiebung so sachte und unmerklich vorzunehmen, dass möglichst wenig Merkel-Wähler aus der Mitte verprellt und die Arme von SPD und Grünen getrieben werden.

Suchsland glaubt anscheinend dass die AfD einfach so verschwindet, wenn sich die Union nur nach rechts verschiebt. Der Gedanke ist so lächerlich dass es schwerfällt ernsthaft dagegen zu argumentieren.

Zum einen kann er anscheinend nicht ansatzweise nachvollziehen was dazu geführt hat, dass sich ehemalige Stammwähler der Union heute völlig von diesen Parteien losgelöst haben.

Noch grotesker ist die Vorstellung, die Aufgabe eines Union-Kanzlers sei es, die Partei so heimlich programmatisch nach rechts zu verschieben, dass die Wähler der Mitte das gar nicht merken. Gleichzeitig sollen die verprellten rechten Wähler die programmatische Verschiebung aber bemerken -Anscheinend hält Suchsland die Rechten da für irgendwie sensibler als die Wähler der Mitte. Diese graduelle, für Wähler der Mitte kaum bemerkbare Änderung soll dann aber die verprellten rechten Wähler so von der Socke hauen, dass die freudig und massenweise wieder für Unionsparteien stimmen.

Abenteuerlich!

Immerhin kann man ihm zugestehen dass er mit diesen Ideen nicht alleine dasteht. In der SPD dachte man in den Jahrzehnten seit den Hartz-Reformen auch dass die Linke einfach so verschwindet, wenn man vor Wahlen ein klein bisschen links blinkt. Das Ergebnis ist bekannt: Die an die Linke verlorenen Wähler kamen nicht wieder. Millionen weitere haben sich abgewendet und anderen Parteien oder dem Nichtwählern angeschlossen.

Abenteuerlich ist auch Suchslands Sicht auf Laschet als "die ruhige Kraft aus Aachen". Söders Corona Politik ist opportunistisch? Was ist denn dann bitte Laschet? Der Typ macht 180° Wendungen im Wochentakt. Und du glaubst wirklich das fällt nicht auf? Ich meine: Wirklich?!

Und noch eine Randnotiz:

Anna Clauß schreibt in ihrer Söder-Biografie1: "Niemand kann ihn besonders gut leiden. Trotzdem folgen ihm alle." Er folge der politischen Großwetterlage "wie ein Möbelpacker. Der interessiert sich auch nicht für ferne Ziele, sondern ordnet in Kisten ein, was vor ihm liegt, und trägt sie weg, wenn sie im Weg stehen."

Wer liest eine Söder-Biografie? Und wer erklärt bitte Anna Clauß, was ein Möbelpacker wirklich macht?

edit:

Drittens: Markus Söder ist im Gegensatz zu Armin Laschet kein Teamplayer. dies zeigte er zum letzten Mal erst gestern, indem er ankündigte: "Ich bin bereit zu dieser Kandidatur."

Und was war das für ein geistiger Aussetzer? Söder ist "kein Teamplayer", weil er nicht sofort aufgibt? Armin Laschet ist aber anscheinend schon ein "Teamplayer". Habe ich was verpasst, hat der seine Kandidatur etwa zurückgezogen?

Hast du, lieber Rüdiger, mal darüber nachgedacht, dass Markus Söder vielleicht gar nicht im Team Laschet spielt?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.04.2021 20:32).

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