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  • T. McKenna

90 Beiträge seit 23.01.2023

Re: Es klingt mir noch in den Ohren

teutolith schrieb am 08.01.2025 16:10:

"Trumps Forderungen mögen teils aufgebauscht sein, um Verhandlungsmasse aufzubauen, heißt bei US-Medien wie der New York Times oder Bloomberg. Sie offenbarten aber auch ein "zutiefst verstörendes Denken, das in Kategorien von Einflusssphären statt von partnerschaftlicher Zusammenarbeit verhaftet ist"."

Einflusssphären? Wo habe ich das nur schonmal gehört? Ach ja, richtig! Staaten haben keine Freunde, nur Interessen. In der internationalen Politik gibt es keine Moral, der Stärkere nimmt sich, was er will. Wer braucht partnerschaftliche Zusammenarbeit, Großmächten stehen Pufferzonen und Einflußsphären zu. Heult doch, ihr Hypermoralisten. Heiliger realistischer Mearsheimer, gebenedeit sei dein Name.

Da hast du wohl den Unterschied zwischen Normativität und Deskriptivität nicht verstanden.
Mearsheimer sagt nicht, wie sich Staaten zu Verhalten haben, sondern er beobachtet, wie sich Staaten realpolitisch verhalten und leitet daraus sein Modell der internationalen Beziehungen ab.
Dass normative Werte und deskriptive Zustandsbeschreibungen (wie sie in der Wissenschaft getroffen werden) zwei verschiedene Paar Schuhe sind, muss man einigen Leuten hier traurigerweise des Öfteren näher bringen.
Mearsheimers Theorien lassen sich inhaltlich im Übrigen sehr gut aus wirtschaftspolitischer Perspektive kritisieren, wenn man denn tatsächlich gewillt ist, sich wissenschaftlich mit Mearsheimer auseinanderzusetzen ;).

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