Homo Tux schrieb am 7. Januar 2006 16:25
> Herr Hövel,
>
> ich vermisse in Ihrem Artikel die eindeutige Aussage: "Keine Macht
> den Drogen"!
Ich kenne kaum Drogennutzer (abgesehen von Rauchern), denen ich
bisher einen Kontrollverlust attestieren würde. Insofern ist das ein
Randproblem. "Keine Macht der Schokolade" kam mir dagegen schon beim
Anblick so manchen Hinterteils in den Sinn.
> So wie Sie schreiben, muss amn sich ja schon fragen, ob man normal
> ist, nur weil man NICHT kokst!
Interessante Messlatte, diese "Normalität". Bin ich normal, weil ich
nicht in die Kirche gehe? Mit Sicherheit. Stelle diese Frage 70 Jahre
früher, und die Antwort sieht anders aus.
Manche Leute gönnen sich am Wochenende regelmäßig mehr Bier, als
ihnen gut tut (und verprügeln dann vielleicht ihren Partner). Andere
richten ihr ganzes Arbeitsleben nur daran aus, möglichst schnell
möglichst viel Geld zu scheffeln - normal? Wünschenswert? Was geht es
den Staat an. Mir will nicht ganz in den Sinn, welchen Zweck die
Definition "normalen" Verhaltens eigentlich verfolgt. Natürlich will
ich keine hochagressiven Dauerkokser um mich haben, aber das ist ein
völliges Randproblem. Von der Schadensbilanz komme ich als
Passivraucher weitaus schlechter weg, trotzdem trete ich für kein
Zigarettenverbot ein - höchstens für Nichtraucherschutz an
öffentlichen und quasi-öffentlichen Orten. Der Rest ist Privatsache.
> Anstatt die Kokserei, das damit einhergehende krminielle Milieu zu
> verharmlosen, fehlt Kritik.
Das kriminelle Milieu ist hier - wie bei allen Drogen -
ausschließlich durch Prohibition geschaffen, das bewies schon Al
Capone. Und selbst bei legalen Substanzen (und deren verarbeitenden
Unternehmen) ist kriminelles Verhalten nicht weit: Siehe Shell in
Nigeria, Union Carbide in Indien, Zigarettenhersteller weltweit...
Die Nachfrage schafft den Markt! Oder warum konnten Zigaretten vor
der Währungsreform einen kompletten Schwarzmarkt befeuern?
>
> H T
- Zazzel
> Herr Hövel,
>
> ich vermisse in Ihrem Artikel die eindeutige Aussage: "Keine Macht
> den Drogen"!
Ich kenne kaum Drogennutzer (abgesehen von Rauchern), denen ich
bisher einen Kontrollverlust attestieren würde. Insofern ist das ein
Randproblem. "Keine Macht der Schokolade" kam mir dagegen schon beim
Anblick so manchen Hinterteils in den Sinn.
> So wie Sie schreiben, muss amn sich ja schon fragen, ob man normal
> ist, nur weil man NICHT kokst!
Interessante Messlatte, diese "Normalität". Bin ich normal, weil ich
nicht in die Kirche gehe? Mit Sicherheit. Stelle diese Frage 70 Jahre
früher, und die Antwort sieht anders aus.
Manche Leute gönnen sich am Wochenende regelmäßig mehr Bier, als
ihnen gut tut (und verprügeln dann vielleicht ihren Partner). Andere
richten ihr ganzes Arbeitsleben nur daran aus, möglichst schnell
möglichst viel Geld zu scheffeln - normal? Wünschenswert? Was geht es
den Staat an. Mir will nicht ganz in den Sinn, welchen Zweck die
Definition "normalen" Verhaltens eigentlich verfolgt. Natürlich will
ich keine hochagressiven Dauerkokser um mich haben, aber das ist ein
völliges Randproblem. Von der Schadensbilanz komme ich als
Passivraucher weitaus schlechter weg, trotzdem trete ich für kein
Zigarettenverbot ein - höchstens für Nichtraucherschutz an
öffentlichen und quasi-öffentlichen Orten. Der Rest ist Privatsache.
> Anstatt die Kokserei, das damit einhergehende krminielle Milieu zu
> verharmlosen, fehlt Kritik.
Das kriminelle Milieu ist hier - wie bei allen Drogen -
ausschließlich durch Prohibition geschaffen, das bewies schon Al
Capone. Und selbst bei legalen Substanzen (und deren verarbeitenden
Unternehmen) ist kriminelles Verhalten nicht weit: Siehe Shell in
Nigeria, Union Carbide in Indien, Zigarettenhersteller weltweit...
Die Nachfrage schafft den Markt! Oder warum konnten Zigaretten vor
der Währungsreform einen kompletten Schwarzmarkt befeuern?
>
> H T
- Zazzel