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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Die Afrikaner sind ja auch nicht blöde

Einer der einflussreichen US-Politologen und Außenpolitiker schrieb bereits 1948:

" Wir müssen sehr vorsichtig sein, von unserer ‚Führungsrolle‘ in Asien zu sprechen. Wir betrügen uns und andere, wenn wir vorgeben, eine Lösung für jene Probleme zu besitzen, die die meisten dieser asiatischen Menschen bewegen. Wir besitzen etwa 50 % des Reichtums dieser Welt, stellen aber nur 6,3 % seiner Bevölkerung. Dieser Unterschied ist im Verhältnis zwischen uns und den Völkern Asiens besonders groß. In einer solchen Situation kommen wir nicht umhin, Neid und Missgunst auf uns zu lenken. Unsere eigentliche Aufgabe in der nächsten Zeit besteht darin, eine Form von Beziehungen zu finden, die es uns erlaubt, diese Wohlstandsunterschiede ohne ernsthafte Abstriche an unserer nationalen Sicherheit beizubehalten. Um das zu erreichen, werden wir auf alle Sentimentalitäten und Tagträumereien verzichten müssen; und wir werden unsere Aufmerksamkeit überall auf unsere ureigensten, nationalen Vorhaben konzentrieren müssen. Wir dürfen uns nicht vormachen, dass wir uns heute den Luxus von Altruismus und Weltbeglückung leisten könnten… […] Wir sollten aufhören von vagen – und für den Fernen Osten – unrealistischen Zielen wie Menschenrechten, Anhebung von Lebensstandards und Demokratisierung zu reden. Der Tag ist nicht mehr fern, an dem unser Handeln von nüchternem Machtdenken geleitet sein muss. Je weniger wir dann von idealistischen Parolen behindert werden, desto besser.“

– George Kennan: Memo PPS23, Review of Current Trends, U.S. Foreign Policy, Policy Planning Staff Top Secret. (February 28, 1948, Declassified June 17, 1974, Included in the U.S. Department of State, Foreign Relations of the United States, 1948, volume 1, part 2 (Washington DC Government Printing Office, 1976). https://history.state.gov/historicaldocuments/frus1948v01p2/d4 oder https://en.wikisource.org/wiki/Memo_PPS23_by_George_Kennan"

Das ist der Grund für westliche Interventionen, immer und weltweit. Alles andere ist Gelaber für verkopfte Pseudo-Intellektuelle mit ständigen Tagträumen, das Schlachtvieh Soldaten im Auslandseinsatz und die bildungsferne, das ganze möglich machende Bevölkerung.

Wir sind jetzt wieder da angekommen, woran die Nato seit 1990 dran gearbeitet hat - der Wiederherstellung der System-Konkurrenz, nur diesmal ohne System. Afrika, Südamerika und Asien haben gelernt, das sie allein der Aggressivität und Brutalität der Nato-Staaten völlig unterlegen sind, und ohne Unterstützung dem nicht gewachsen sind. Und so mendelte sich immer wieder die Sowjetunion als der einzige, nicht vom Westen gesteuerte Bündnispartner raus. Und da sind wir wieder heute. Würde der Westen einfach ganz normal mit der Welt handeln, seine Rechnungen bezahlen und Rohstoffe zu fairen Preisen rechtmäßig erwerben, hätte sich der im Westen gebunkerte Reichtum nie so extrem konzentriert, und die Teilhabe an Wohlstand der gesamten Welt in adäquatem Maße, viele Probleme so extrem nie entstehen lassen. Und solche Kriege wären irgend wann unnütz geworden. Das moralisierende Geschwafel verwischt nur den Blick darauf, worum es tatsächlich geht - einen weltweiten fairen Umgang miteinander.

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