auch wenn wir es nicht hoffen wollen, so besteht dennoch die gefahr, dass die ukraine den krieg verlieren könnte.
es wäre verheerend für die ganze welt, äquivalent wie eine niederlage russlands verheerend für putins neosowjetunion wäre. möglicherweise ist das dem kreml vorher nicht bewusst gewesen, aber dieses "all in" in kombination mit "russisch roulette" zwingt die welt in militärische aufrüstung wie nie zuvor.
schuld ist vor allem die brutalität des aggressors: russische söldnertruppen werden von einem bekennenden dschihadisten aus tschetschenien angeführt, teile der russischen armee (wagner-truppen) bestehen aus radikalen faschisten, die sogar schwerkriminelle aus den russischen gefängnissen und gulags rekrutieren.
darauf basierend kann man sich lebhaft vorstellen, dass zwangseinberufene junge russische männer nur wenig interesse daran haben, in so einer horrortruppe kämpfen zu müssen.
selbstverständlich sind die betroffenen durchaus in der lage, in russland zensierte populäre westliche webseiten aufrufen zu können, daher sind viele logischerweise bestens über den kriegsverlauf informiert.
würdet ihr euch etwa in einem völkerrechtswidrigen krieg sinnlos verheizen lassen? putin schickt quasi die gesamten russischen hoffnungsträger in ihr verderben, die bedrohung geht bekanntlich nicht nur von exzellent ausgebildeten und höchstmotivierten ukrainischen verteidigungskräften aus, sondern zusätzlich von der ständigen rhetorik russlands, atomwaffen einsetzen zu wollen.
putin hat die defensive der ukraine definitiv gewaltig unterschätzt. diese "militärische spezialinvasion" ist eine tragische ansammlung von pleiten, pech und pannen! inzwischen sterben immer mehr russische finanzierer und bedeutende russische militärs unter mysteriösen umständen, immer mehr internationale firmen schliessen ihre geschäfte, sogar im zivilbereich rollen längst russische köpfe (zb aktuell impfstoffentwickler, journalisten, etc).
aussenminister lawrow wurde neulich in indien ausgelacht, unsere chinesischen freunde warnen den kreml vor dem einsatz von atomwaffen, medwedew nennt uns deutsche neuerdings "die fritzen", immer mehr ehemalige sowjetische republiken wenden sich von putin (und konsorten) ab, ach und so weiter.
[sarkasmus on]
putin muss es demnächst so wie kleopatra machen, sobald er seine bunker verlässt: immerhin haben persische teppiche eine gute qualität und wenn man in einem eingerollt ist, dann ist eine reise vermutlich relativ warm und gemütlich.
[sarkasmus off]
theoretisch hat putin nur noch eine chance, den untergang russlands noch verhindern zu können, bevor ukrainische streitkräfte massive gegenangriffe starten und dann noch mehr menschen deswegen sterben.
praktisch hat putin nur noch eine chance, seinen lebensabend relativ gemütlich in einem seiner luxusbunker verbringen zu können, vielleicht hat er ja glück und lawrow, medwedew, kadyrow (usw) können gut tennis, tischtennis, kegeln, poker (usw) spielen.
sollte er jedoch in seinem narzistischen grössenwahn atomwaffen einsetzen (zum beispiel weil ihm früher oder später die soldaten, kriegsgeräte und munition ausgehen), dann wird ihn kein bunker der welt noch beschützen können, stichwort "bunkerbuster".
realistisch betrachtet kann russland diesen krieg weder gewinnen, noch einen sogenannten "diktatfrieden" erzwingen. putin sollte seine niederlage möglichst schnell eingestehen, denn spätestens wenn er die NATO angreift, dann gehen kurz danach in ganz russland nachhaltig alle lichter aus.
für den planeten erde wäre das ein segen für den globalen umweltschutz und eine unberechenbare bedrohung weniger auf der welt, so what?
die krim sollte sich nach ihrer befreiung selbst entscheiden dürfen, ob sie weiterhin eine oblast russlands bleiben, sich europa anschliessen, die unabhängigkeit anstreben oder wieder bestandteil der ukraine werden wollen.
ähnliches gilt für die separatistengebiete im osten der ukraine: erst wenn sie vollständig befreit wurden, können dort unter beobachtung von internationalen friedenstruppen faire demokratische wahlen stattfinden. mit präsident selenski kann man durchaus reden und verhandeln, gemeinsam wird man schon den waffenstillstand und kompromisse finden können.
unseren polnischen freunden und nachbarn drücke ich die daumen, dass die massive aufrüstung keine sozialen unruhen im land erzeugen und das sich die polnischen beziehungen mit den nachbarländern polens deutlich verbessern.
demokratie ist ein langwieriger entwicklungsprozess, wir sprechen hier in deutschland aus erfahrung. besonders wichtig sind die rechtsstaatlichkeit, die soziale marktwirtschaft und selbstverständlich auch die transparenz, also die bekämpfung von kriminalität, korruption und terrorismus.
logischerweise kann ich unsere polnischen freunde und nachbarn nicht wegen ihren aufrüstungsambitionen kritisieren, dafür ist die aktuelle situation in der ukraine viel zu heikel und bedrohlich für das land.
wir sind ja leider auch dazu gezwungen worden, auch wenn wir es verhindern wollten und uns völlig klar ist, dass viele länder logischerweise aufgrund von historischen kriegen ein mulmiges gefühl bekommen, wenn deutschland ebenfalls massiv aufrüsten sollte.
wir sitzen mit polen, frankreich, italien, spanien, ganz skandinavien und zahlreichen anderen europäischen länder im gleichen boot. addiert man internationale NATO-mitgliedsstaaten hinzu, dann ist es kein boot mehr, sondern ein riesiges raumschiff...