Attler schrieb am 25.11.2018 10:41:
Eben! Sprache ändert sich. Da bedarf es keiner Komission, keiner Vorschriften
und keiner Ratgeber.* Nichts könnte demokratischer sein. Aber genau das scheint so einigen verkappten Stalinist/innen/außen/drunter/drüber ein Dorn im Auge zu sein.
Es gibt aber Hoffnung: Solche von Sekundärproblematikern erschaffene Moden halten sich nicht lange.
Im ersten Weltkrieg gab es z.B. Ratgeber, wie man Fremdwörter vermeiden könne und für jedes Fremdwort wurde eine deutsche Entsprechung gesucht - Verschwunden von der Bühne!Aber Sprache hat sich immer entwickelt und wird sich immer entwickeln. Das sollte man auch mit ein bisschen Gelassenheit sehen, finde ich.
*Zum Zwecke der besseren Kommunikation ist eine korrekte Rechtschreibung gleichwohl nötig!
Man muss ihr lassen, dass sie klar feststellt, dass der Duden nur schriftlich festzuhalten versucht, was im Sprachgebrauch existiert. Mit anderen Worten: wenn die Leute von der Dudenredaktion beobachten, dass die Menschen häufiger den Genitiv durch den Dativ ersetzen, und dies in ihrem Buch festhalten, ist das in Ordnung. Diese Änderung des Grammatikgebrauchs scheint "natürlich" zu sein.
Sie übersieht allerdings, dass es eine Wechselwirkung zwischen Sprachgebrauch und Sprachbeschreibung im Duden gibt und dass längst nicht allen Lesern klar ist, dass der Duden nur deskriptiv ist. Für viele ist er normativ. Somit hat die Dudenredaktion Macht über die Anwendung der deutschen Sprache.
Die einzige Lösung, die mir einfällt, wäre, den Duden abzuschaffen, aber das ist sicherlich keine Option für die Dame aus dem Interview ^^