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  • Koinobori

mehr als 1000 Beiträge seit 05.05.2020

Re: Bitte mehr davon

Karl Sten schrieb am 04.07.2021 19:51:

Es gibt zum Einen natürlich die chinesischen Publikationen, die einen Trend zum Schönreden haben. Einzelne Personen können kritisiert werden, aber nie die Partei.

Wer sich im Westen gegen wichtige Projekte und politische Postulate stellt, wie Great Reset, Corona-Politik, LGBTQ, der muss damit rechnen, dass seine berufliche Karriere zu Ende ist - ganz gleich, wie groß die fachliche Kompetenz und die Untadeligkeit der Person sein mag.
Es mag sein, dass China dem Westen in Sachen Zensur und Repression einiges voraus hat, aber der Westen gibt sich große Mühe aufzuholen, siehe Netzdurchleitungsgesetz, Ermächtigungsgesetz (Neufassung des Infektionsschutzgesetzes) , staatsnahe Medien, staatlich finanzierte Kampagnen gegen "Desinformation" und last not least Astroturf.

parteiinterne Korruption (...) je höher der Rank umso mehr die Korruption. Xi hat zwar ein Riesen Programm gegen Korruption am Laufen...

Das bedeutet, dass man sich über diese Probleme im Klaren ist und etwas dagegen unternimmt.
Vergleiche Westen:
Die Trilaterale Kommission und die EZB genießen gesetzliche Immunität. EU-Kommission ist ebenfalls praktisch unantastbar.
Korruptionsskandale werden nicht aufgearbeitet - allenfalls für Wahlkampfzwecke benutzt. Siehe Maskenbeschaffung.
Lobbyismus ist gang und gäbe, und Korruption von Politikern weitgehend legal. Beispiele: Philipp Amthor und v.a. Jens Spahn der seit Jahren öffentliche Ämter und private Interessen verquickt. - Letztlich ist das aber wohl nur die Spitze eines Eisbergs.

chinesischen Studente im Deutschland (...)
Da gibt es zum einen die Leistungstudenten mit staatlichen Stipendium - die sind so ziemlich alle Rotlicht bestrahlt, sehr nationalistisch und große Scheuklappen.. (...)
Die anderen kommen aus einer reichen Familie und haben doch einen offeneren Blick auf die Welt.

So kann man das freilich auch umschreiben - LOL
Ich glaube, das muss ich nicht kommentieren; es spricht für sich.

Desweiteren bekommst Du einen ziemlich guten Eindruck aus den Wirtschaftszeitungen - die Darstellungen sind meist zutreffend.

Eine Kostprobe der "zutreffenden" Kommentare westlicher, auch wirtschaftsorientierter Zeitungen, findet sich hier:
https://de.rt.com/meinung/120118-die-rede-und-die-propagandisten-was-deutsche-medien-aus-xi-jinpings-rede-machen/

Für alle Barbaren und Langnasen ausserhalb des Reich der Mitte muss alles schön und erfolgreich aussehen. Propaganda halt. Nicht unwahr aber Rosinenpickerei.

Wie anders da der Westen, nicht wahr? :-D
EU - erfolgreiche und souverän, US - the greatest country in the world.

Als ich vor ein paar Jahren das letzte Mal in Beijing war, war der Smog bei 300 ppm der max Wert der letzten 48 Stunden in Beijing bei 117. China hat sich viel Wachstum mit viel Umweltverschmutzung erkauft.

Du sagst es: vor ein paar Jahren.
Und heute? China hat den Smog inzwischen drastisch reduziert. Auf den ersten Plätzen der globalen Smog-Liste stehen jetzt indische Städte, in denen Dung und Plastiktüten auf der Straße verbrannt werden - unter heftiger, teils giftiger Rauchentwicklung.
Gleichwohl wird Indien nie so heftig kritisiert wie China, das inzwischen global die Nase vorn hat bei den erneuerbaren Energien, insbesondere bei der Photovoltaik und der Nutzung der Wasserkraft.

Viele Dinge in China haben nicht die Qualität, wie man sie z.B aus Japan gewohnt ist.

Das stimmt, aber zum einen sind die Fortschritte in der industriellen Entwicklung trotzdem beeindruckend, zum anderen sind es sehr oft westliche Unternehmen, die in China fertigen lassen und dabei den Fokus auf Niedrigpreisrekorde statt auf Qualität legen. Das ist beim Hochlohnland Japan naturgemäß nicht der Fall.

Manche Infrastrukturprojekte wie die Bahn nach Lhasa (Hauptstadt Tibet) sind eine ingenieur-technische Meisterleistung, sollen sich aber erst in 200 Jahren amortisieren.

Die chinesische Regierung ist bekannt dafür in anderen zeitlichen Dimensionen zu denken und zu handeln als westliche Regierungen, aber 200 Jahre ist ja wohl leicht übertrieben.

In China besteht die Gefahr, das Firmen über die Klinge springen, weil die Politik plötzlich einen anderen Kurs will. Es gibt keine Investitionsssicherheit in China. Aus politischen Gründen kann jede Firma abgewürgt werden.

Das gilt auch im Westen. Oder wie würdest du die Tatsache interpretieren, dass der (ausländische) Autokonzern VW in USA wegen einer Software-Optimierung milliardenschwere Strafen zu zahlen hatte, während es nicht einmal ansatzweise einen Versuch gab Boeing für seine Fehler und Fahrlässigkeiten und die profitorientierte Inkaufnahme von Flugzeugabstürzen zur Rechenschaft zu ziehen.

Nicht zu vergessen die ausufernde Sanktionspolitik des Westens, inklusive Kriminalisierung normaler wirtschaftlicher Tätigkeit, siehe Huawei und Tiktok.

In China wird zu viel Macht in einer Hand konzentriert – in Demokratien gibt es durch das Check & Balance immer einen Ausgleich verschiedener Interessen – auch wenn es nicht perfekt ist.

Check und Balance?? Wo wie was? - Du hast offenbar die Entwicklung der letzten Jahre komplett verschlafen.

In USA sind es inzwischen die Oligarchen, die bestimmen, wer regieren soll (unbegrenzte Parteienfinanzierung), und die inzwischen nicht einmal mehr davor zurückschrecken, die Tweets, Webseiten usw gewählter Politiker und renommierter Fachleute zu kontroversen Themen zu zensieren, zu canceln oder mittels Astroturf massiv anzugreifen, ja sogar deren berufliche Existenz zu zerstören, wenn sie dazu irgendwie die Chance sehen.
Aber auch Brüssel will mit seiner ca 2000 Mann starken Armee von Lobbyisten und dem für Leute wie Gates und Soros ausgerollten roten Teppich bei Entwicklungen weg vom Gemeinwohl nicht nachstehen.

*Niedriger Social Score => keine Flüge, keine ICE Fahrten, keine Kredite mehr
Das weiß jeder - daher gibt es dann auch Umschreibungen wie Winnie Puuh für Xi. Nachdem die Zensur das geschnallt hat ist Winnie Puuh seitdem persona non grata in China.

Na, wenn der bayerische Rundfunk das behauptet, dann MUSS es ja stimmen. *ironie*

Und was das Massaker auf dem Tianmen-Platz betriff (dein Link auf eine Goldanleger-Seite) - es scheint sich nach langen Jahren, als es niemanden mehr wirklich interessierte, als Fakemeldung des Propaganda-Teams der CIA herausgestellt zu haben.

https://www.criticalsocialworkpublishinghouse.com/post/1989-tiananmen-square-student-massacre-was-a-hoax

Ich mag China, aber ich mach mir auch keine Illusionen über die Regierung. Die Bevölkerung steht in sehr großen Teilen hinter der Regierung (...)
Aber bei Bedarf wird von der Regierung auch mit nationalistischen Tönen gespielt.

"gespielt"??
Das ist kein Spiel. China stellt tatsächlich das Wohlergehen der Nation über das Prosperieren globaler Konzerne, anders als westliche Länder. Das ist eines der Geheimnisse des chinesischen Erfolgs.

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