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  • 2017CP

mehr als 1000 Beiträge seit 19.12.2010

Re: Stimmt

Chinas Funktionäre durchlaufen eine harten Auswahlprozess. Dieser unterscheidet sich soziologisch gar nicht so sehr von der Elitenbildung /-erziehung unserer Funktionseliten. Nur das eben eine andere Ideologie reproduziert wird.

Funktionäre steigen über praktische Erfolge und die Aneignung und intellektuelle Verarbeitung marxistischer Theorie auf. Je hochkarätiger die Gesprächspartner werden, umso mehr kann man dies wahrnehmen. Allerdings kommt kaum ein westlicher Gesprächspartner auf die Idee mit Parteifunktionären zu sprechen und die wenigsten wären offen genug, sich auf die sinomarxistischen Grundlagen der politischen Spähre einzulassen.

Praktisch muss sich jeder Funktionär beim Aufstieg bewähren, indem er oder sie, soziale, ökonömische und ökologische Kennzahlen, welche die Partei für das jeweilige Gebiet in einem Masterplan vorgibt, erreicht. Das betrifft zum Beispiel Verkehrsinfrastruktur, Ansiedlung von Firmen, Bau von Krankenhäusern, Schulen, Theatern, Wohnungsbau...Kennzahlen zur Zufriedenheit seiner Bevölkerung spielen da ganz sicher auch eine Rolle, außerdem hat die Partei über ihre gestaffelt Organisationsstruktur das Ohr eh an der Basis. Wir reden also über ein komplexes Management von Interessen und Interessengruppen, um gesetzte Ziele zu erreichen.

Ob eine chinesische Reinigungskraft das Potential hat dies zu bewältigen Stelle ich mal infrage. Das selbe trifft aber auch auf den "Selfmade"Milliardär und seine kleinen Klassenbrüder zu. Da sie nicht Produkte des parteiinternen Auswahlprozesses sind, werden sie niemals politische Macht, jenseits eines kleinen Stadtteilmafios haben der jederzeit einkassiert werden kann. Mag er auch Jack Ma oder Mu heißen.

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