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  • Porcupine17

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Re: "zunehmend aggressive Auftreten Chinas in Asien" - das ist Schlicht-Propagan

Goerlitzer schrieb am 03.07.2021 14:05:

Was meint der Autor, den Streit um die Spratley-Inseln, den Konflikt mit Taiwan, das RCEP-Abkommen?

Ich bin kein China-Experte, aber soweit ich das verfolge, ist der Streit um die Spratley eingefroren. Die Anrainerländer wissen sehr wohl, dass sich Chinas verstärkte militärische Präsens im südchinesischen Meer nicht gegen sie richtet, sondern gegen eine mögliche Blockade der chinesischen Schifffahrtswege/Lebensadern durch die USA. China von See her zu blockieren und ökonomisch damit lahm zu legen, wird in diversen US-Think-Tanks seit Jahren diskutiert. Der verstorbene Chef-Geostratege der US-Demokraten, Zbig Brzezinski, hatte in sein letztes Buch "Strategic Vision - America and the crisis of global power" sogar eine Karte eingefügt, in der die "enclosure of China" durch den US-Pacific-Command bereits eingezeichnet ist. Das Buch durfte auf deutsch dann auch nicht erscheinen.

Es geht bei den Spratley-Inseln nicht um eine simple Militärpräsenz sondern darum das Gebiet zu chinesischen Staatsgebiet zu machen - mit allen Konsequenzen was Hoheitsrechte und Ansprüche auf die dortigen Ressourcen angeht.

Die Geschichte mit der Sicherung der chinesischen Schifffahrtswege/Lebensadern ist zudem nachweislich Quatsch. Nicht weil für die keine Gefahr besteht, sondern weil diese Lebensadern durch Nadelöhre wie die Straße von Malakka führen wo man sie viel einfacher abschneiden kann als im Südchinesischen Meer. Und das in großer Entfernung von chinesischen Stützpunkten. Das hat man vor etwas über 100 Jahren schon einmal beobachten können als ein deutscher Kaiser und sein Admiral Tirpitz die zweitgrößte Flotte der Welt bauten und doch nicht verhindern konnten das eine britische Blockade Deutschland von der Welt abschnitt - die Blockade fand dann halt im Kanal und vor Norwegen statt - und als die Deutschen im 2. Weltkrieg Norwegen eroberten verlegte man die Blockade halt vor Island...

Nein die Anrainer-Staaten wissen ganz genau das die Stützpunkte im Südchinesischen Meer nicht die Handelswege schützen sollen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.07.2021 17:42).

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