Um die Gesamtlage zu verstehen, bringt es nichts, immer wieder den moralischen Zeigefinger zu erheben und auf die Ausbeutung der Natur durch den Menschen hinzuweisen, egal durch welchen religiösen Hintergrund auch immer dies begründet wird (Genesis 1,28). Auch alle anderen Argumente, die der Autor vorbringt, sind nicht neu und vor allem: sie sind einer Lösung des Problems nicht zuträglich sondern lassen den Leser eher in Resignation verfallen.
Das Private ist das Politische, und das Politische ist das Private. Das zitierte "Bewußtsein" des Menschen, das hier wieder so heroisch angeführt und verklärt wird, ist auch nichts anderes als das Ergebnis seiner politischen und gesellschaftlichen Eingebundenheit.
Ohne Marx geht gar nichts. Der neolibarale Kapitalismus ist an sein Ende gelangt und wird durch einen feudalen, faschistischen Kapitalismus abgelöst. Man kann Marx nicht vorwerfen, wenn er nicht auch diese Entwicklung vorausgesehen hat. Aber auf der Grundlage seiner Theorie kann man auch die neue Entwicklung einordnen und verstehen. Die Ware Mensch wird nun eben durch totale Kontrolle und eine andere Form der Ausbeutung auf den Markt geworfen.
Es braucht also keinen "Bewußtseinswandel" hin zu mehr Ökologie, sondern - wie schon immer - eine revolutionäre Bewegung, die sich kämpferisch und entschlossen den trügerischen Versprechungen und Manipulationen entgegenstellt. Zumindest wissen wir dann alle, welche Kröten wir schlucken sollen und leugnen das nicht mehr. Es wäre interessant sich hier im Forum darüber auszutauschen, wie eine solche Bewegung entstehen bzw. unterstützt werden könnte.