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  • knarr

mehr als 1000 Beiträge seit 14.05.2007

Re: Wissenschaftstheorie

Deduktiv schrieb am 14.04.2021 10:26:

paulNucleus schrieb am 13.04.2021 23:01:

Einen Anspruch zu erheben bedeutet ja nicht, ihn auch erfüllen zu können.

Auch die "Herrschaftsansprüche" der Wissenschaftstheorie sind "unter die Räuber gefallen". Dazu gehören z.B. die beiden "kalifornischen Österreicher" mit dem Vornamen Paul:

Paul Watzlawick und Paul Feyerabend.

Aber hier tiefer einzusteigen, würde ja in ein Bildungsprogramm ausarten...

Ich schreibe nur, weil ich Bildung weitergeben möchte!

Die Ansätze von Watzlawick - "Radikaler Konstruktivismus" - und Feyerabend - "Methodischer Relativismus" - sind recht einfach zu falsifizieren!

Zum "Radikalen Konstruktivismus": Natürlich konstruiert der Mensch seine Wahrheit selbst, denn diese ist nicht absolut! Zu glauben, dass es irgendeine objektive Erkenntnis gibt, die nur gefunden werden muss, ist naiv. Dies schrieb Popper schon in seinem Buch:"Objektive Erkenntnis"! Trotzdem gibt es immer die Möglichkeit einer "Wahrheitsannäherung" der Theorien, einer ständigen Erweiterung unseres Wissens, dessen Grundlage die Reproduzierbarkeit und Falsifizierung zweckmäßiger Theorien sein sollte!

Zum "Methodischen Relativismus": Die Methode ist immer ein Teil der Erkenntnis. Kriterien wie Reproduzierbarkeit und Überprüfbarkeit sind unabdingbar miteinander verknüpft. Nur Theorien mit einem großen Wahrheitsgehalt setzen sich auf Dauer durch.

Tatsächlich kann aber die methodische Erstellung von Hypothesen frei gewählt werden, solange diese als solche gekennzeichnet bleiben! Die letztendliche wissenschaftliche Anerkennung sollte aber der entsprechenden methodischen Überprüfung/ Falsifizierung genügen, ansonsten würde es keine Wissenschaften im eigentlichen Sinne mehr geben!

Ihnen beiden Dank für die Bildung. Die Frage bleibt offen, ob den Wissenschaften im eigentlichen Sinne nicht zwei entscheidende Verbindungen zu dem Menschen, der Wissenschaft betreibt, fehlt. Beide finde ich bei Helmuth Plessner in seinen Arbeiten zur Philosophischen Anthropologie, wobei sich die philosophische Antwort auf die Frage, was der Mensch ist, mit bewusstem Blick auf die Fähigkeit des Menschen zur Sprache formuliert. Plessner formulierte einen in der Eingangsfrage umrissenen Anspruch, (in meinen Worten) zur Reflexion der Wissenschaften.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.04.2021 13:47).

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