Wir haben alle unvollständige und nicht absolut vertrauenswürdige Informationen, egal ob Laie oder Experte.
Aber irgendwann muss man trotz unvollständiger Information Schlüsse ziehen.
Dabei ist es noch nicht mal garantiert, dass die Experten Recht behalten, denn deren Vorsprung an Information könnte theoretisch die Schlüsse in die falsche (= anders als mit absolut vollständiger Information) Seite kippen. Das kann unter Umständen sogar wahrscheinlich sein, wenn die Informationsgewinnung nicht neutral erfolgt, was aber leider immer der Fall ist, denn Menschen sind nicht neutral.
Ein Mensch der nicht Zuflucht in vereinfachten Weltbilder sucht müsste also in Konfrontation mit abweichenden Meinungen immer sagen: "Meine Meinung ist A, ich begründe sie mit B, ob sie richtig ist kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ob deine Meinung C richtig oder falsch ist weiss ich auch nicht, aber deine Argumentation D ist im Punkt E fehlerhaft weil F. Ich halte meine Position A für Wahrscheinlicher als deine Position C, weil G. Trotzdem kann ich nicht einschätzen wie wahrscheinlich oder wie viel wahrscheinlicher"
Nur mit einer so unkonkreten Position würde man also nichts vereinfachen.
Und das gilt nur dann nicht, wenn Dinge beweisbar sind, was nur in der Mathematik der Fall ist.
Aber macht das einer? Nein, natürlich nicht, man will ja auch Aussagen treffen können, und dazu muss man dann auch Meinungen als falsch deklarieren können.
Nur... wenn man alle anderen Meinungen als falsch deklariert, und immer nur nach Fakten sucht die die eigene Meinung belegen, dann kommt man auch mit beliebig viel Aufwand der Wahrheit nicht näher.
Man braucht da also eine gute Balance.