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  • SigismundRuestig

mehr als 1000 Beiträge seit 30.08.2014

Re: Wenn die Damen noch sagen wie Putin zum Verhandeln bewegt werden kann

Offensichtlich trifft Ihr Ermessen nicht zu!
Offensichtlich wurden nach der Evakuierung der ersten Mariupol-Soldaten aus dem Stahlwerk im Mai 2022 die damaligen Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine unterbrochen, wie auch Präsident Selensky bestätigte.
Ach, das ist ja interessant. Verhandlungen können ja nur - von wem auch immer - unterbrochen werden, wenn es diese auch gegeben hat. Aber haben nicht bei uns Medien, Talkshowgäste und Politiker, auch SPIEGEL, Gäste bei Lanz als auch Merz, insbesondere solche, die der Ukraine einreden wollen, dass sie die Russen mit entsprechenden westlichen Waffen besiegen werden, die ganze Zeit behauptet, die Russen wollten gar nicht verhandeln und hätten sich schon längst zurückgezogen! Weshalb eine diplomatische Friedensinitiative derzeit gar keine Alternative zu noch mehr und noch tödlicheren Waffen wäre? Ggf. führen diese bei ihrer falschen Begründung „Ertappten“ nun eine andere Volte ins Feld - diese Verhandlungen hätten sich doch nur um Evakuierungskorridore u.ä gedreht!?

Was muß ich wohl sonst noch alles infrage stellen, wenn ich die vielen Aussagen dieser Medien und Politiker auf den Prüfstand stelle? Und stellt nicht gerade die Ukraine Bedingungen für einen Waffenstillstand anstelle Bereitschaft zu signalisieren, darüber zu verhandeln, während andererseits die USA von den Russen einen sofortigen Waffenstillstand fordern? Offensichtlich haben diese deutschen Waffen-Fetischisten übersehen, dass mittlerweile auch führende US-Politiker auf Friedensverhandlungen drängen.

Mal abgesehen von diesen Wirrnissen, sollten Leute wie Merz, Talkshows wie Lanz und Medien wie der SPIEGEL nicht mal ihr Radio umstellen? Vom Beklagen fehlender Waffenlieferungen auf Beklagen fehlender Friedensinitiativen ohne dieses gleich - bewußt missverstehend - als Forderung nach Kapitulation zu diskreditieren?

Können wir uns nicht glücklich schätzen, dass ein so besonnener Kanzler wie Olaf Scholz unser Land führt und nicht hysterische, sich tollkühn gebärdende, schneidig-geschmeidige Waffenrufer à la Merz, Strack-Zimmermann und Hofreiter?

Sollten sich Leute à la Merz, Strack-Zimmermann, Hofreiter etc. , aber auch die Medien nicht schämen, dem Kanzler und der Regierung in so einer bedrohlichen Lage ständig in den Rücken zu fallen? Wo bleibt deren staatspolitische Verantwortung?

Und man glaubt es ja kaum: Mitte November 2022 haben die USA - nach Vorgesprächen mit Russland - der Ukraine Verhandlungen für einen Waffenstillstand mit Russland vorgeschlagen. Die Ukraine lehnt - mit Verweis auf Hitler und das Münchner Abkommen von 1938 - ab.

So viel zu der insbesondere auch unter unseren Waffentrommlern und Atomkriegsverharmlosern verbreiteten Mär, Putin wollte gar nicht verhandeln!

Anfang Dezember 2022:
Macron bietet Verhandlungen mit Moskau auch über Sicherheitsgarantien für Russland an.
Wir erinnern uns: solche Verhandlungen hat der Westen und insbesondere die USA Putin noch vor dem Ukraine-Krieg verweigert!
Aufschlussreich zu diesem Vorgang ist folgender Bericht im Politico:
US-General Mark Milley zweifelt einen möglichen militärischen Sieg der Ukraine an. Seiner Ansicht nach biete der Winter stattdessen eine Gelegenheit, Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.
Die Äußerungen des obersten Generals der United States Army über ein „Fenster“ für Gespräche verärgerten demnach ukrainische Diplomaten, schreibt Politico.

Anfang Februar 2023:
Und jetzt kommt heraus, dass der Ex-Präsident von Israel, Bennett, bereits im März 2022 fortgeschrittene Friedensverhandlungen mit Putin und Selensky geführt hatte.
Bennetts Fazit: "Ich behaupte, dass es eine gute Chance auf einen Waffenstillstand gab, wenn die westlichen Verbündeten ihn nicht blockiert hätten.“

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