ratwol22 schrieb am 27.07.2024 23:06:
HP-CH schrieb am 26.07.2024 23:59:
Die Praxis kommt etwas weniger transparent daher. So wie sich der Teufel ganz viel Mühe macht, sich zu verkleiden und uns gerne schmeichelnd entgegentritt, lassen auch die Meinungs- und Stimmungsmacher dies- und jenseits des Atlantiks ihre Vehikel edel erscheinen. Stiftungen, die noble Namen tragen NGOs mit edlem Bildungsauftrag zB zur transatlantischen Verständigung und vieles mehr bilden die Gesinnungsbasis der deutschen Journalisten und richten deren Kompass nach Westen. Und dann staunt man als Leser, wie einförmig die Information unserer Leitmedien daherkommt.
Nein das ist nicht Zufall, das ist systematische Aufbauarbeit, geleistet über 80 Jahre.Weshalb thematisierst Du die "Meinungs- und Stimmungsmacher dies- und jenseits des Atlantiks" und die Meinungs- und Stimmungsmacher jenseits des Pazifik und dies- und jenseits des Ural nicht?
Bislang bin ich im nahen Kontakt zur USA als (West-)Deutscher bestens gefahren: ich lebe noch (!) - obwohl ich nach Faktenlage eine anti-amerikanische Überzeugung habe. Viele Ukrainer können das heute nicht mehr von sich sagen - tot kann man nicht mehr reden. Viele DDR-Bürger konnten das nach dem 17. Juni 1953 auch nicht mehr sagen: tot.
Ich kann mich nicht daran erinnern, daß US-amerikanische, britische oder französische Panzer in der BRD irgendeinen Aufstand niedergewalzt haben mit dutzenden oder tausenden von Toten!
Und das ist nur der Anfang einer langen Liste Fakten ...
Ich bin Baujahr '66.
Ich habe auch Familie in den USA und deswegen weiß ich auch genau, dass in den USA genauso wenig alles Gold ist was glänzt, wie bei uns oder anderswo.
Für mich ist die Einteilung in gut/böse immer eine Situationsbedingte: Wenn ein Massenmörder in einer Situation unter Einsatz seines Lebens eine Person vor dem Ertrinken retten würde (so unwahrscheinlich dies auch sein mag), wäre er in dieser Situation unabhängig von seinen vorangegangenen Missetaten eben ausnahmsweise mal "der Gute".
Genauso halte ich es mit dem Krieg in den USA. Es ist völlig wurscht, wer was in irgend einer Vergangenheit getan hat oder nicht: Um festzustellen, wer in der Situation gut oder böse handelt, darf man nur die aktuell zu bewertenden Handlungen betrachten.